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Russland übt Raketenangriffe auf baltische Staaten

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Die russische Seeflotte kündigt als Vergeltung für westliche Hilfen an die Ukraine Übungen ballistischer Raketenangriffe an.

Frankfurt - In die Übung der russischen Seeflotte sollen 50 Besatzungsmitglieder und etwa zehn Geräte „militärischer und besonderer“ Art zum Einsatz kommen. Dies geht aus einer Stellungnahme der Flottenführung, herausgegeben bei der staatlich geführten Presseagentur TASS hervor. Die simulierte Übung ist als Antwort westlicher Unterstützung im Ukraine-Krieg zu sehen.

Die Übung trainiere den Abwurf „massiver Raketenschläge“ gegen simulierte feindliche Bodeneinheiten. Zum Einsatz kommen sollten ballistische Iskander-Raketen, die für Russland im andauernden Krieg in der Ukraine eine große Rolle spielen. Die Übungen fanden in der zwischen Polen und Litauen gelegenen, russischen Enklave Kaliningrad statt. Zuletzt wurden im Zuge des Ukraine-Krieges die Kämpfe im Donbass immer hitziger.

Ein russisches Iskander Raketensystem im Feld.
Ein russisches Iskander Raketensystem (Symbolfoto) © IMAGO/ITAR-TASS

Russland: Simulierte Raketenangriffe auf baltische Ziele laut russischer Pressestelle erfolgreich

„Während der Übung gelang es den Streitkräften bis zum vorgesehenen Abwurfbereich vorzudringen und zur Abschussbasis und mehrere Abschüsse gegen simulierte feindliche Raketenstellungen, Flugfelder, geschützte Einrichtungen und Kommandoposten vorzunehmen.“ heißt es in einer Stellungnahme der Pressestelle der östlichen Flotte.

Laut Aussagen der Flotte benutzten die Iskander-Mannschaften Drohnen, um simulierte feindliche Einheiten zu sichten. Nach Abschuss der Raketen hätten sich die Einheiten direkt wieder zurückgezogen, um Vergeltungsschlägen zu entgehen. Die Einheiten hätten laut TASS ebenfalls auch in simulierten, chemisch und atomar verseuchten Gebieten operiert. Die bodengestützte Rakete Iskander hat eine Reichweite von etwa 500 Kilometern und bewegt sich per Hyperschallflug mit bis zu 2600 Metern pro Sekunde vorwärts. Die Rakete kann eine Nutzlast von 480 bis 700 Kilogramm tragen, einschließlich Nuklearsprengköpfe.

Raketenangriffe auf baltische Staaten: Russland droht mit Nuklearangriff

In der Vergangenheit wurden Iskander-Raketen exzessiv während des russischen Bombardements in der Ukraine eingesetzt. So sagte der ukrainische Verteidigungsminister Oleksii Reznikov im Dezember, dass Moskau 776 von seinen 900 Iskander-Raketen im Laufe der Invasion verschossen habe. Den Russen ständen laut Reznikov nur noch 124 Raketen aus dem Arsenal zur Verfügung.

Russland hatte bereits seit langem Iskander Raketen in der Kaliningrad Enklave eingesetzt, die ein strategisches Ziel im Falle eines Konfliktes zwischen der NATO und Russland darstellt. Bereits letztes Jahr hatte Moskau Maßnahmen aufgrund einer teilweisen Blockade von litauischem Territorium im Zuge der EU-Sanktionen angekündigt. „Russland behält sich das Recht vor, Maßnahmen zu ergreifen, um die nationalen Interessen Russlands zu schützen“, kommentierte das russische Außenministerium die damalige Lage.

Moskau drohte ebenfalls damit, in Kaliningrad Nuklearwaffen einzusetzen, falls Schweden und Finnland der NATO beitreten würden. Expert:innen wiederum vermuten seit langem, dass Moskau längst Nuklearsprengköpfe in der strategischen Enklave unterhält.

Erst vor kurzem hatte der stellvertretende Vorsitzende des russischen Sicherheitsrates, Dmitri Medwedew, vor Angriffen auf die Krim gewarnt. (Niklas Müller)

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