„Plötzlich gestorben“: Mysteriöse Todesserie bei Russlands Top-Militärs

Weitere Todesfälle in Putins Reihen sorgen für Aufsehen. Die Umstände sind undurchsichtig.
Update vom Montag, 26. Dezember, 11.36 Uhr: Schon seit Monaten sterben russische Top-Manager und Militärs auf mysteriöse Weise und in überraschend hoher Zahl. Zu Weihnachten häufen sich diese Meldungen jetzt erneut. Die russische Nachrichtenagentur Tass berichtet jetzt, dass Putins ehemaliger Heereschef Alexej Maslow tot sei. Der General sei demnach am Sonntag im Alter von 70 Jahren in einem Militärkrankenhaus „plötzlich gestorben“, zitiert die Tass aus einer Mitteilung des Konzerns Uralwagonsawod, bei dem Maslow zuletzt tätig war. Maslow war in seiner aktiven Zeit als Militär unter anderem Russlands oberster Vertreter bei der Nato.
Kurz zuvor war bereits bekannt geworden, dass Putins wichtigster Mann für den U-Boot-Bau einen vorzeitigen Tod gestorben sei (siehe Erstmeldung).
Nächster „plötzlicher und tragischer“ Todesfall unter Putins Anhängern
Erstmeldung vom Sonntag, 25. Dezember, 13.46 Uhr: Moskau – Erneut ist es in den Reihen von Wladimir Putin zu einem offenbar tragischen Todesfall gekommen. Seit Beginn des Ukraine-Kriegs nehmen die Meldungen über verstorbene Anhänger des Kreml-Chefs stetig zu.
Alexander Sergeevich Buzakow, Generaldirektor der JSC Admiralitätswerft ist „plötzlich“ verstorben, meldet die Werft selbst in einer Pressemitteilung. Für Putin war er auch im Krieg eine wichtige Schlüsselfigur.
News im Ukraine-Krieg: Neuer „plötzlicher“ Todesfall in Putins Reihen
Buzakow war als Generaldirektor für die russische Amdmiralitätswerft vor allem am Bau nicht-nuklearer U-Boote beteiligt. Diese unterstützen Russland dabei, seine Vorherrschaftsstellung im Schwarzen Meer im Krieg zu nutzen. Demnach wurden Vorwürfe laut, dass Kalibr-Marschflugkörper auf ukrainische Ziele abgefeuert wurden. Da die Raketen eine Reichweite von knapp 2000 Kilometern haben, können diese eine große Menge an Zielen im Gebiet der Ukraine angreifen.
Nun ist Buzakow im Alter von 66 Jahren eines „plötzlichen“ und laut der russischen Nachrichtenagentur TASS auch „tragischem“ Tod erlegen. Vor allem unter russischen Oligarchen kam es seit Beginn des Ukraine-Konflikts im vergangenen Jahr zu einigen offenbar weitreichend ungeklärten Todesfällen:
- Alexander Tjuljakow, hochrangiger Finanzmanager bei Gazprom, gestorben am 25. Februar
- Wassili Melnikow, Milliardär, 24. März
- Vladislav Avayev, ehemaliger Vizepräsident der Gazprombank, 18. April
- Sergey Protosenya, ehemaliger Vizepräsidenten des Gasunternehmens Novatek, 19. April
- Alexander Subbotin, ehemaliger Chef des Ölkonzerns Lukoil, 8. Mai
- Juri Woronow, Chef von Astra-Shipping, 4. Juli
- Lukoil Ravil Maganov, Chef von Lukoil, 1. September
- Dmitry Zelenov, Immobilienmagnat, 10. Dezember
News zum Ukraine-Krieg: Viele ungeklärte Todesfälle unter russischen Oligarchen
Laut dem Bankier German Gorbuntsov ist die Reihe mysteriöser Todesfälle unter russischen Oligarchen in den letzten Monaten „kein Zufall“, wie er in einer Dokumentation betonte. „Seit die Sanktionen gegen Russland verhängt wurden, sieht es so aus, als sei der Kuchen geschrumpft“, erklärt der Finanzier Bill Browder ebenfalls in jener Doku. „Jetzt kämpft ein Haufen Leute um eine kleinere Menge Geld“, sagt er und spricht auch von einem „Aufräumen“ bei Gazprom, was einer Verschleierung von Straftaten dienen könnte.
Während im Hinblick auf die russischen Oligarchen das ein oder andere Mal nähere Informationen zu deren Tod an die Öffentlichket drangen, ist über den Tod des Generaldirektors Buzakow kaum etwas bekannt. „Der plötzliche Tod der Honoured Admiralty A.S. Buzakow ist ein irreparabler Verlust für Verwandte, Freunde und die gesamte Belegschaft von JSC „Admiralty Shipyards“, schließt lediglich die Pressemitteilung der Werft. (slo)