Söldner im Ukraine-Krieg: Putins „Bluthunde“ verlieren Kampfkraft
Brutal mischte sie im Ukraine-Krieg mit: die Söldnerarmee von Ramsan Kadyrow. Doch Putins „Bluthunde“ haben Verluste erlitten – und ändern plötzlich die Taktik.
Kiew – Sie planen im Ukraine-Krieg* Attentate auf Politiker und gehen brutal gegen die Zivilbevölkerung vor: die Privatarmee von Tschetscheniens Rebellenführer Ramsan Kadyrow*. Doch nach einem anfänglichen öffentlichen Gebaren ist es plötzlich leise um die Söldnertruppe geworden. Nach Einschätzung von Militäranalysten haben die sogenannten „Bluthunde“ in Diensten von Wladimir Putin in den Kämpfen enorme Verluste erleiden müssen.
Name: | Ramsan Achmatowitsch Kadyrow |
Funktion: | Präsident von Tschetschenien |
Alter: | 45 Jahre |
Ehefrau: | Medni Musaevna Kadyrova |
„Kadyrow scheint vom Ausmaß des ukrainischen Widerstands schockiert gewesen zu sein, und es scheint, dass Dutzende, wenn nicht Hunderte seiner Leute getötet wurden“, sagte Aleksandre Kvakhadze von der georgischen Stiftung für strategische und internationale Studien dem britischen Guardian. Für Russlands Präsidenten Wladimir Putin* ist das ein weiterer herber Rückschlag in seiner Militärstrategie.
Russland-Ukraine-Krieg: Die Söldner von Ramsan Kadyrow zahlen hohen Preis für die Unterstützung von Präsident Wladimir Putin
Die Söldnertruppe umfasst Schätzungen zufolge zirka 12.000 Kämpfer. Angeführt wird die Privatarmee offiziell von Ramsan Kadyrow, dem Präsidenten der autonomen Republik Tschetschenien. Im vergangenen Krieg mit Russland stellte sich der Kämpfer an die Seite von Präsident Wladimir Putin – und verhalf diesem zu einem Sieg. Seit diesen Tagen steht Kadyrow fest an Putins Seite und erledigt mit seinen „Bluthunden“ die Drecksarbeit – wohl auch im Russland-Ukraine-Krieg.

Die Gefolgsleute von Kadyrow gehen in der Regel äußerst brutal vor und gelten als skrupellos. Bereits bei der Annektierung der Krim im Jahr 2014 sollen sie die russischen Truppen im Kampf gegen die Ukraine unterstützt haben.
Russland-Ukraine-Krieg: Kadyrow entsendet wohl tausende Kämpfer ins Krisengebiet
Zweifelsfrei sind sie nun auch bei der Invasion Russlands auf dem Gebiet der Ukraine wieder aktiv. Zwar lassen sich viele Angaben derzeit nicht unabhängig prüfen. Aber zu Beginn des Krieges brüstete sich Kadyrow selber in den sozialen Netzwerken und bestätigte, dass er tausende Kämpfer in den Russland-Ukraine-Krieg entsandt habe. Offenbar wurden die Bluthunde mit der Jagd auf ukrainische Politiker beauftragt. So kursieren Todeslisten. Ganz oben steht Präsident Wolodymyr Selenskyj*, gegen den bereits mehrere Attentate geplant und vereitelt worden sind. Bei einem Anschlagsversuch wurden von ukrainischen Sicherheitskräften offenbar auch tschetschenische Kadyrow-Kämpfer getötet*.
Ramsan Kadyrow: Präsident von Tschetschenien ist überrascht vom Widerstand im Russland-Ukraine-Krieg
In den ersten Tagen des Russland-Ukraine-Krieges sollen die Söldner aus Tschetschenien noch stark in die Kampfhandlungen involviert gewesen sein, etwa rund um Mariupol oder Kiew. Doch in den Gefechten sollen sie starke Verluste erlitten haben, berichtet der Nachrichtensender n-tv unter Berufung auf ukrainische Geheimdienstinformationen. „Sie waren zu Beginn des Konflikts sehr präsent, haben seither aber nicht mehr an Feuergefechten teilgenommen“, wird Ruslan Lewiew, ein Sicherheitsexperte und Gründer der Investigativplattform Conflict Intelligence Team, in dem Bericht zitiert.
Das deckt sich mit anderen Berichten von der Front. Grundsätzlich ist der Vormarsch der russischen Kräfte in dem Krieg ins Stocken geraten. In einem Lagebericht schätzt die Nato die Verluste unter russischen Truppen* seit Beginn des Überfalls auf 7.000 bis 15.000 getötete Soldaten sein, viele weitere seien verwundet und kampfunfähig, berichtete merkur.de. Offenbar ist die Führung Russlands überrascht worden von dem Ausmaß des ukrainischen Widerstands, der maßgeblich von General Waleri Saluschni angeführt wird*. Wie es weiter hieß, sollen die Berater von Putin mittlerweile „nervös“ sein, weil sich der Krieg allmählich zum Debakel entwickele.
Verluste im Ukraine-Russland-Krieg: Putins Bluthunde rekrutieren mit PR-Strategie neue Kämpfer für Privatarmee
In der Kadyrow-Truppe versucht man nun, die Verluste auszugleichen und neue Rekruten zu gewinnen. Nach Recherchen der Investigativplattform Conflict Intelligence Team fallen die Kämpfer jetzt vor allen in sozialen Netzwerken auf. Sie posten zwar Bilder von sich mit Gewehren, doch eine Analyse der Hintergründe und der Meta-Daten ergab laut dem Guardian-Bericht, dass sie sich dabei nicht an vorderster Front im Russland-Ukraine-Krieg befanden. Die Experten vermuten, dass dahinter eine PR-Strategie im Propagandakrieg* steckt, um die Reihen wieder aufzufüllen. Deswegen wird auch unverhohlen mit hohen Zahlungen geworben.
„Sie geben sich große Mühe, Freiwillige zu mobilisieren“, sagte Analyst Kvakhadze über die Rekrutierungsversuche von Putins Bluthunden unter Kadyrow. Aber die Auswertung von Telegram und Datenlecks deuteten darauf hin, dass „dies nicht erfolgreich ist“. * kreiszeitung.de und merkur.de sind ein Angebot von IPPEN.MEDIA.