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„EU hat Russland verloren“: Lawrow wirft dem Westen Kriegsverlängerung vor

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Von: Victoria Krumbeck

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Seit dem Ausbruch des Ukraine-Krieges sind die Beziehungen zwischen dem Westen und Russland angespannt. Laut Lawrow ist vor allem das Verhalten des Westens daran schuld.

München/Moskau - Die Perspektive auf den Ukraine-Krieg könnte zwischen dem Westen und Russland nicht unterschiedlicher sein. Russland macht die Ukraine für den Krieg verantwortlich. Der russische Außenminister Sergej Lawrow sprach sogar davon, dass Russland versuche, den Krieg zu beenden. Für den Westen ist klar, dass Russland der Aggressor ist. Eine Einigung scheint noch in weiter Ferne zu sein. Lawrow betonte in einem Interview, dass die EU ein „unfreundlicher Staat“ sei und der Westen den Krieg verlängere.

Putin-Minister Lawrow gibt Warnung an Westen ab und betont: „EU hat Russland verloren“

Die EU hat Russland „verloren“, wie Lawrow in einem Interview mit der Zeitung Arguments and Facts sagte, welches das russische Außenministerium am 4. April veröffentlichte. Die Schuld daran gibt Lawrow dem Westen, denn die EU-Mitglieder erklären die strategische Niederlage Russlands für notwendig, wie er in dem Interview sagte. „Sie rüsten das kriminelle Kiewer Regime mit Waffen und Munition auf, schicken Ausbilder und Söldner in die Ukraine. Aus diesen Gründen betrachten wir die EU als unfreundliche Vereinigung“, erklärte Lawrow.

Der russische Außenminister Sergej Lawrow spricht während einer Konferenz zur internationalen Politik verschiedener Länder.
Der russische Außenminister Sergej Lawrow spricht während einer Konferenz zur internationalen Politik verschiedener Länder. © Manish Swarup/dpa

Für Gespräche sei Russland offen, doch diese müssten auf Augenhöhe und unter „obligatorischer Berücksichtigung russischer Interessen“ erfolgen. Damit solle auch das nukleare Risiko nachhaltig reduziert werden, wie Lawrow erklärte. „Zu einem konstruktiven Dialog mit uns sind sie jedoch nicht bereit, sie sind rund um die Uhr damit beschäftigt, nach neuen Wegen zu suchen, um Russland einzudämmen“, beschuldigt Lawrow den Westen. „Die Gefahr einer solchen Linie liegt auf der Hand. Wir warnen unsere westlichen Kollegen davor mit allen verfügbaren Mitteln“, fügte er hinzu.

Erst wenn die EU ihren „antirussischen Kurs“ beiseitelegt und einen respektvollen Dialog mit Russland führt, könnten europäische Vorschläge geprüft werden. Entschieden wird darüber auf Grundlage nationaler Interesse, wie der Außenminister sagte.

Russischer Außenminister Lawrow: „Friedensprozess wird von Kiew und Westen verlängert“

In dem Gespräch betonte Lawrow auch die Zusammenarbeit mit China. Den Besuch Xi Jinpings bezeichnetet Lawrow als wichtigsten „Meilenstein in der modernen Geschichte der russisch-chinesischen Beziehungen“. Der Außenminister zeichnete ein einiges Bild zwischen Russland und China. „Wir stellen fest, dass der Westen nicht bereit ist, einen zwischenstaatlichen Dialog über die Prinzipien der Gleichberechtigung zu führen. Wir lehnen den Einsatz von Sanktionsdruck und anderen Instrumenten des unlauteren Wettbewerbs ab“, erklärte Lawrow.

Er begrüßte Pekings Bereitschaft, zwischen Russland und der Ukraine zu vermitteln. „Wir stellen fest, dass unsere Ansätze mit den wichtigsten Bestimmungen des von unseren chinesischen Partnern veröffentlichten Positionspapiers zur Lage in der Ukraine übereinstimmen. Insbesondere im Hinblick auf die Notwendigkeit, gleiche und unteilbare Sicherheit für alle Länder in Europa und in der ganzen Welt zu gewährleisten“, sagte Lawrow. „Bisher wurde der Friedensprozess von Kiew und seinen westlichen Marionettenspielern behindert, die alle Anstrengungen unternehmen, um die Feindseligkeiten zu verlängern“, unterstellte Lawrow Kiew.

China hatte im Februar 2023 einen 12-Punkte-Plan für den Frieden zwischen den beiden Kriegsparteien vorgelegt. Von einer klaren Kritik an Russlands Angriffskrieg fehlte jedoch jede Spur. (vk)

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