1. Startseite
  2. Politik

Ukraine-Krieg „in 24 Stunden“ beenden? Russlands Staats-TV streitet plötzlich über Trump

Erstellt:

Kommentare

Putin trifft Trump beim Apec-Gipfel in Vietnam.
Donald Trump (li.) und Wladimir Putin im Jahr 2017. © Mikhail Klimentyev/dpa

Kann Donald Trump den Krieg in der Ukraine beenden? Das behauptet der Ex-Präsident immer wieder. Selbst das russische Staats-TV glaubt das nicht.

Moskau – Donald Trump wird „diesen Krieg in der Ukraine nicht beenden“, sagte ein Gast des russischen Staatsfernsehens. Selbst wenn er bei seiner Bewerbung um die Wiederwahl zum Präsidenten erfolgreich wäre. Der ehemalige Präsident, der im November ankündigte, sich 2024 zur Wiederwahl zu stellen, hatte mehrfach behauptet, dass er den anhaltenden Ukraine-Konflikt als US-Präsident lösen könne. Daran glaubt offenbar auch Russland nicht.

Trump „würde diesen Krieg nicht beenden“

Bei der Diskussion über Trumps-Kommentare im russischen Staatsfernsehen stellte Moderator Dmitri Kulikow den Gästen das Thema „unser Donald Trump“ vor, wie aus einer Übersetzung des „Russian Media Monitor“ der Journalistin Julia Davis hervorgeht. Kulikow deutete an, dass Trumps Äußerungen keine nennenswerten Auswirkungen auf militärische Aktionen haben würden – aber sie würden „die politische Landschaft beeinflussen“.

Der Filmemacher Karen Schachnasarow antwortete Kulikow, er glaube, dass „amerikanische Präsidentschaftskandidaten alles sagen, aber wenn sie erst einmal Präsidenten sind, sieht die Sache ganz anders aus.“ Er glaube nicht, dass sich viel ändern würde, wenn Donald Trump wieder Präsident wäre.

„Er würde diesen Krieg nicht beenden, er würde die Lieferungen nicht stoppen“, fügte Schachnasarow hinzu, „aber die Rhetorik wäre anders - vielleicht wäre sie ziemlich freundlich, wie: Wir mögen die Russen, Putin ist ein guter Kerl“. Eine „bürgerliche Oligarchie“ habe die Kontrolle über die amerikanische Innen- und Weltpolitik, raunte Schachnasarow zugleich. Das bedeute, dass der Präsident „nicht viel oder vielleicht gar keine Bedeutung hat“.

Trump warnt vor Atomwaffen für die Ukraine

Erst am Samstag (28. Januar) hatte Trump vor einer Menschenmenge in Salem, New Hampshire, erklärt, dass er den Krieg in der Ukraine an nur einem Tag beenden könnte. Seine „Persönlichkeit“ habe die USA während seiner Amtszeit „aus dem Krieg herausgehalten“, aber „selbst jetzt könnte ich den Konflikt in 24 Stunden lösen“.

„Es ist so schrecklich, was passiert ist“, fügte er hinzu. Trump warnte bei Truth Social: „Erst kommen die Panzer, dann kommen die Bomben“. Der ehemalige Präsident bezog sich damit auf die Entscheidung der Regierung Biden, 31 Abrams-Kampfpanzer in die Ukraine zu schicken.

Russisches Staatsfernsehen mag Donald Trump

Bereits im September 2022 hatte ein Gast im russischen Staatsfernsehen den ehemaligen US-Präsidenten gepriesen – als „unseren geliebten Trump, in den wir all unsere Hoffnung setzen, dass er Amerika wieder nüchtern machen wird“.

In dem von Davis geteilten „Russian Media Monitor“-Clip ist auch Staats-TV-Moderatorin Olga Skabeewa zu sehen, die sich an das Publikum wendet. In einer offensichtlichen Anspielung auf Trump sagt sie: „Wir müssen ihn unterstützen“: „Unser Kandidat lässt uns wie immer nicht im Stich.“ (mse)

Auch interessant

Kommentare