1. Startseite
  2. Politik

„Eichhörnchen essen“: Putin-Propagandistin irritiert im TV

Erstellt:

Von: Franziska Schwarz

Kommentare

Olga Skabejewa (l.) mit der russischen Außenamtssprecherin Maria Sacharowa (r.) und der Sprecherin der russischen Präsidialverwaltung, Jelena Krylowa (M.)
Olga Skabejewa (r.) mit der russischen Außenamtssprecherin Maria Sacharowa (l.) im Juni 2022 in Sankt Petersburg © Donat Sorokin/Imago

In Großbritannien sind bestimmte Lebensmittel aktuell rar und teuer. Die russische Fernsehmoderatorin Olga Skabejewa liefert eine „Erklärung“ dafür.

Moskau – Ukraine-Krieg, Lebensmittel-Preise, Nato-Verteidigungsausgaben. Alles Schlagworte der aktuellen Debatten. Eine russische TV-Moderatorin hat jetzt noch eins ergänzt und in direkten Bezug zu all dem gesetzt: Eichhörnchen – und zwar als angebliche Not-Mahlzeit.

Olga Skabejewa arbeitet beim staatlichen russischen Fernsehsender Rossiya-1 und behauptete kürzlich, dass hungernde Briten sich nicht anders zu helfen wüssten. Das Geld für Essen würde ihnen fehlen – angeblich wegen der Ukraine-Hilfen des Landes. So zumindest ihre Rede, wenn man der Übersetzung von Anton Heraschenko folgt. Er ist Berater des ukrainischen Innenministers.

Häme über Großbritannien in Russlands Staats-TV

Skabejewas Worte im Detail: „Heute kam heraus, dass manche Restaurants im vormals ‚großen‘ Großbritannien inzwischen Eichhörnchen servieren“, sagte sie in der Sendung „60 Minutes“. „Immerhin gibt es viele dieser Tiere in den Parkanlagen, warum sie also nicht essen, bei den aktuellen Lebensmittelengpässen“, fuhr sie fort und fügte an: „Großbritannien lässt sich eben nicht davon abhalten, die Regierung von Wolodymyr Selenskyj zu unterstützen. Jetzt essen sie Eichhörnchen, aber schicken weiterhin Haubitzen.“ Hier der Clip:

Laut Russland-TV hungern Briten wegen Ukraine-Waffenlieferungen

Tatsächlich haben mehrere britische Supermarktketten im Februar einige Gemüse- und Obstsorten für Kunden rationiert. Grund sind Nachschubprobleme. Gleichzeitig sind die Lebensmittelpreise gestiegen. Beobachter sagen aber, dass beides vor allem am Brexit liegt. Den Unternehmen entstanden wegen Zollkontrollen höhere Kosten, die sie an die Verbraucher weiterreichten. Zudem verschärfte sich der Personalmangel – so gibt es deutlich weniger Erntehelfer als vor dem EU-Austritt.

Mit einer ihrer „Assoziationen“ hat Skabejewa allerdings recht: Auch der Ukraine-Krieg hat die Lebensmittelpreise stark in die Höhe getrieben. Grund sind aber nicht die Militärhilfen an die Regierung in Kiew, sondern die gestiegenen Energiepreise. Großbritannien hat der Ukraine Kampfpanzer vom Typ Challenger 2 zugesagt, sie sollen bis Ende März in dem Land ankommen. Eine Übersicht, welche Waffen verschiedene Länder der Ukraine im Kampf gegen die russischen Angreifer liefern, finden Sie hier (frs) 

Auch interessant

Kommentare