Fehlgeleitete Putin-Anhänger verüben Anschläge auf russische Behörden
Anhänger von Machthaber Wladimir Putin sollen Brandanschläge auf Angehörige des russischen Militärs sowie auf Behörden verübt haben. Es kam wohl zu Festnahmen.
Moskau – In Russland kam es in den vergangenen Monaten angeblich zu mehreren Brandanschlägen auf Behörden und Militärangehörige.
Russland: Putin-Fans sollen Brandanschläge auf Behörden verübt haben
Das berichtet zumindest die unabhängige russische Nachrichten-Website zona.media. Demnach hätten seit Beginn des Ukraine-Kriegs russische Bürger, die als Anhänger von Präsident Wladimir Putin gelten, auf Geheiß von Betrügern mindestens 16 Brandstiftungsversuche auf Regierungseigentum verübt.
Laut dem Bericht hätten die beschuldigten Personen versucht, Einberufungsbüros, Bankautomaten, einen Kofferraum und eine Polizeidienststelle in Brand zu setzen. Es soll zu mehreren Festnahmen gekommen sein, heißt es weiter.

Einigen von ihnen sei demnach gesagt worden, sie sollen pro-ukrainische Parolen rufen, während sie Molotow-Cocktails auf russische Einrichtungen werfen. Wie Businessinsider unter Berufung auf den russischen Telegram-Nachrichtenkanal Shot schreibt, nahm die russische Polizei zum Beispiel eine 65-jährige Yelena Belova fest. Unabhängig überprüfen lässt sich das nicht.
Putin-Fans von Betrügern ausgetrickst? Angeblich Brandanschläge in Russland
Sie soll im August 2022 den Kofferraum des Autos eines stellvertretenden Armeechefs in Brand gesteckt haben. Als sie dies tat soll sie ferner gerufen haben: „Asow ist Macht!“ Bei Asow handelt es sich um rechtsnationales paramilitärisches Bataillon der ukrainischen Streitkräfte.
Eine unbekannte Person habe Belova angerufen und sie davon überzeugt, dass sie in eine „Spezialoperation“ gegen feindliche Agenten mit eingezogen werde. Bei ihrer Festnahme soll Belova dann gesagt haben, dass sie den russischen Einmarsch in der Ukraine unterstütze. Und dass sie das Auto niemals in Brand gesteckt hätte, wenn sie gewusst hätte, dass es einem Militärkommandanten gehöre, heißt es in dem Bericht.
Putin-Fans als Brandstifter? Angeblich Festnahmen in Russland
Eine weitere mutmaßliche Brandstifterin sei eine 67-Jährige namens Olga gewesen, berichtet yahoo news unter Berufung auf russische Quellen. Die Frau versuchte demnach am 27. März, zwei Molotow-Cocktails anzuzünden und in ein Einberufungsbüro der Stadt Nischni Tagil zu werfen. Die Großstadt mit ihren rund 360.000 Einwohnern liegt in der Oblast Swerdlowsk im mittleren Ural nördlich der Millionen-Metropole Jekaterinburg.
Sie sei aber von einem Polizisten aufgehalten worden. Auch sie sei angeblich auf einen Betrüger reingefallen, der ihr beigebracht habe, wie man Molotow-Cocktails baut, heißt es in dem Bericht. Wer die angeblichen Betrüger genau gewesen sein sollen, geht aus dem Bericht indes nicht hervor. Etwa, ob sie vielleicht der russischen Opposition angehörten. Währenddessen steigt in Russland offenbar die Nervosität wegen der erwarteten ukrainischen Gegenoffensive.
Russland: Nervosität wegen erwarteter ukrainischer Gegenoffensive?
Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin kritisierte die russische Regierung am Wochenende öffentlich. „Jeden Tag haben wir stapelweise tausend Leichen, die wir in den Sarg packen und nach Hause schicken“, sagte Prigoschin in einem am Samstag (29. April) veröffentlichten Interview mit dem russischen Militärblogger Semjon Pegow. Die Verluste seien wegen der fehlenden Artilleriemunition fünfmal so hoch wie nötig, meinte er und drohte damit, seine Truppen aus dem seit Monaten schwer umkämpften Bachmut im Donbass abzuziehen. (pm)