Russland greift auf Uralt-Panzer aus Sowjetzeiten zurück
Aufgrund der hohen Verluste setzt Russland im Ukraine-Krieg auch viele alte Panzer ein. Jetzt ist wohl der T-54 aus den 1940ern an der Reihe.
Moskau - Panzer spielen im Ukraine-Krieg eine große Rolle. Russland setzte dabei zunächst vor allem T-72 ein, schickte später dann aber auch die moderneren T-90 in den Krieg. Inzwischen hat das Militär laut Berichten des britischen Verteidigungsministeriums auch den hochmodernen T-14 Armata ins Feld geführt, den ein britischer Stabsoffizier einst als revolutionärsten Kampfpanzer der Welt bezeichnet hat. Allerdings soll sich dieser Panzer in einem mangelhaften Zustand befinden.
Ohnehin kämpft Russland mit großen Problemen beim Einsatz seiner Panzer. Im Verlauf des Krieges hat das Militär jedenfalls einen großen Teil der aktiven Panzer verloren. So hat Russland laut der niederländischen Organisation Oryx, die die russischen Verluste in der Ukraine dokumentiert, bisher 1.871 Panzer im Krieg verloren.

Wie können diese Verluste kompensiert werden? Russland verfügt über einen großen Bestand alter Panzer, die noch aus Sowjetzeiten stammen. Die meisten sind zwar ausgemustert worden, können aber jederzeit reaktiviert werden, um die russischen Streitkräfte zu unterstützen.
Russland setzt im Ukraine-Krieg auf alte Panzer
Schon im Februar wurde zum Beispiel bekannt, dass Russland auch alte BTR-50-Panzer an die Front in die Ukraine schickt. Der amphibische Transportpanzer stammt noch aus den 1950ern und wurde bis 1970 gebaut. Zudem setzt Russland auch seine 60 Jahre alten T-62-Panzer im Krieg ein. Nun aber hat das Militär offenbar damit begonnen, sogar Kampfpanzer des Typs T-54 in die Ostukraine zu verlegen. Die Sowjetunion begann im Jahr 1947 damit, diese Panzer zu produzieren. Sie könnten teilweise also schon mehr als 70 Jahre auf dem Buckel haben.
Die Informationen stammen vom „Conflict Intelligence Team“ (CIT), einer in Tiflis ansässigen unabhängigen russischen Organisation, die mit öffentlichen Quellen arbeitet, um Berichte über das russische Militär zu verifizieren. CIT veröffentlichte mehrere undatierte Bilder, die den T-54 sowie das Nachfolgemodell T-55 auf ihrem Weg per Zug in das Kriegsgebiet zeigen sollen. Fotografiert wurden sie, als sie die Stadt Arsenjew in der fernöstlichen Region Primorsky Krai in Russland verließen.
Können T-54-Panzer Russland im Ukraine-Krieg helfen?
Ursprünglich nach dem Zweiten Weltkrieg als Ersatz für den T-34-Panzer aus Kriegszeiten entwickelt, produzierte die Sowjetunion in den Jahrzehnten nach dem Konflikt fast 100.000 T-54- und T-55-Panzer für die Länder des Warschauer Paktes, was sie zu den am häufigsten produzierten Panzern weltweit machte.
Während die T-54- und T-55-Panzer relativ einfach in ihrem Design sind, nennt CIT das Fehlen von Entfernungsmessern, ballistischen Computern und modernen Feuerleitsystemen, „primitiven“ Visieren und einer schlechten Geschützstabilisierung als „Hauptnachteile“ des Systems. (cs)