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Brisanter Geheimdienst-Bericht zu Russland aufgetaucht –Atomwaffen als „ultimativer Garant“

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Von: Stephanie Munk

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Ein US-Geheimdienst-Bericht sieht Russland durch den Ukraine-Krieg militärisch geschwächt. Gerade das zwinge aber Putin, auf Atomwaffen zu setzen.

Moskau/Washington, D.C. – In einem brisanten Geheimdienst-Bericht teilen die USA Erkenntnisse über Russland - und prognostizieren das weitere Verhalten von Präsident Wladimir Putin auf der Bühne der Weltpolitik. Dabei zeichnen die Geheimdienst-Experten ein schwarzes Bild: Russland werde in Zukunft noch mehr auf Atomwaffen, Cyberangriffe und elektronische Kriegsführung im Weltraum setzen. Zudem steige die Gefahr für Angriffe auf kritische Infrastruktur im Westen.

Geheimdienst-Bericht: Russland mit größtem Atomwaffen-Arsenal

„Russland unterhält das größte und leistungsfähigste Atomwaffen-Arsenal, und arbeitet daran, seine Kernwaffen-Kompetenzen zu erweitern und zu modernisieren“, heißt es in dem Bericht, der auf einer offiziellen Homepage des US-Geheimdienstes abrufbar ist. Moskau stelle nach wie vor nukleare Langstreckenraketen und atomare Unterwasser-Trägersysteme her.

Russland präsentiert bei einer Militärparade eine Langstreckenrakete.
Russland präsentiert bei einer Militärparade eine Langstreckenrakete. © Imago

Der Ukraine-Konflikt habe gezeigt, dass das russische Regime weiterhin sehr stark auf Nuklearwaffen setze - einerseits zur Abschreckung, andererseits, um seine Ziele in einem potenziellen Konflikt mit den USA und der Nato durchzusetzen. Der Kreml sehe Atomwaffen als „ultimativen Garant der russischen Föderation“ an.

Russlands Armee mit erheblichen Verlusten - „Jahre des Wiederaufbaus“

Russlands Armee habe während des Ukraine-Kriegs „Verluste erlitten, die Jahre des Wiederaufbaus erfordern werden“, heißt es von den Geheimdiensten. Daraus folge zwar eine geringere konventionelle militärische Bedrohung der europäischen Sicherheit durch Russland. Dies führe aber dazu, dass Moskau künftig noch mehr auf Atomwaffen, Cyberattacken und Angriffe im Weltraum setzen werde, um seinen Schaden bei der konventionellen Armee zu kompensieren.

„Der Konflikt hat Moskaus boden- und luftgestützte konventionelle Fähigkeiten geschwächt und erweitert die Abhängigkeit von Atomwaffen“, schreiben die Geheimdienst-Experten. Russland werde in Zukunft verstärkt daran arbeiten, kritische Infrastruktur in westlichen Staaten anzugreifen, beispielsweise Unterwasserkabel und industrielle Steuerungssysteme. Darüber hinaus werde Putin versuchen, weltweite Koalitionen aufzubauen, um den Einfluss der USA zu untergraben.

Putins Atomwarnungen im Ukraine-Krieg: „Risiko einer Eskalation bleibt erheblich“

Im Verlauf des Ukraine-Kriegs hat Putin den Westen wiederholt öffentlich gewarnt, dass er bereit sei, Atomwaffen zur Verteidigung Russlands einzusetzen. Der Geheimdienst-Bericht bewertet die Ernsthaftigkeit dieser Drohungen: „Russland will wahrscheinlich keinen direkten militärischen Konflikt mit US- und NATO-Streitkräften, aber es gibt ein Potenzial dafür“, so die Einschätzung. „Das Risiko einer Eskalation bleibt erheblich.“

Ein militärisches Versagen Russlands im Ukraine-Krieg würde Putins Ansehen innenpolitisch massiv schaden und könne „zusätzliche eskalierende Maßnahmen Russlands“ auslösen, heißt es. Es sei ein Warnsignal, dass Russland vermehrt behauptet, die USA würden die Ukraine benutzen, um Russland zu unterminieren, Putin zu schwächen und Westen-freundliche Regime in postsowjetischen Staaten zu installieren. Dies könne Putin letztlich als Rechtfertigung für eine „Eskalation und Ausweitung des Kriegs“ dienen.

Verlauf des Ukraine-Kriegs mache Angriff auf weitere Staaten unwahrscheinlicher

Andererseits habe der bisherige Verlauf des Ukraine-Kriegs die Wahrscheinlichkeit verringert, dass Russland auch andere Staaten der ehemaligen Sowjetunion überfällt, heißt es. Denn ein Großteil der russischen Bodentruppen sei jetzt in der Ukraine gebunden. Der Krieg habe Moskau bereits gezwungen, seine Truppen in anderen postsowjetischen Staaten zu reduzieren, teilen die USA mit. Moskau sei aber nach wie vor in der Lage, Seestreitkräfte, Langstreckenbomber, kleinere Luft- und Bodentruppen sowie Wagner-Söldner und andere private Truppen weltweit einzusetzen.

Unterdessen läuft der Ukraine-Krieg weiterhin mit unverminderter Härte: In der Nacht zum Donnerstag (9. März) gab es massive Raketenangriffe im gesamten Land, auch aus der Hauptstadt Kiew wurden nach längerer Zeit wieder Explosionen gemeldet. (smu)

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