1. Startseite
  2. Politik

Angriff im Schwarzen Meer: Russisches Kriegsschiff von Drohnenschiffen attackiert

Erstellt:

Von: Christian Stör

Kommentare

Das russische Aufklärungsschiff „Iwan Churs“ liegt am 10. April 2021 im Hafen der sudanesischen Stadt Port Sudan.
Das russische Aufklärungsschiff „Iwan Churs“ (hier im April 2021 im Hafen der Stadt Port Sudan zu sehen) war Ziel einer Attacke im Ukraine-Krieg. © IBRAHIM ISHAQ/afp

Kiew setzt vor der erwarteten Gegenoffensive vermehrt auf vereinzelte Nadelstiche gegen Russland. Nun muss sich ein russisches Kriegsschiff eines Angriffs erwehren.

Moskau - Die gezielten Nadelstiche gegen Russland nehmen derzeit wieder zu. So ist nach Militärangaben aus Moskau am Mittwoch (24. Mai) ein russisches Kriegsschiff im südlichen Schwarzen Meer von drei unbemannten Schnellbooten attackiert worden. Russlands Verteidigungsministerium machte die Ukraine für den Angriff verantwortlich. Die Attacke könnte ein weiterer Vorbote der lange erwarteten ukrainischen Gegenoffensive im Ukraine-Krieg sein.

Die Wasserfahrzeuge, auch Drohnenschiffe genannt, seien zerstört worden, sagte ein Sprecher den Nachrichtenagenturen Itar-Tass und Interfax zufolge. Das angegriffene Aufklärungsschiff „Iwan Churs“ befindet sich demnach in türkischen Gewässern, um Erdgasleitungen abzusichern. „Die ukrainischen Streitkräfte haben erfolglos versucht, das Schiff ‚Iwan Churs‘‚ der Schwarzmeerflotte anzugreifen“, teilte das russische Verteidigungsministerium auf Telegram mit.

Angriff auf russisches Kriegsschiff im Schwarzen Meer

Der Angriff ereignete sich am frühen Mittwochmorgen „140 Kilometer nordöstlich des Bosporus“, als das russische Schiff „Aufgaben zum sicheren Betrieb der Gaspipelines Turkish Stream und Blue Stream ausführte.“ Die Türkei äußerte sich zunächst nicht zu dem Vorfall.

Seit Beginn der russischen Offensive in der Ukraine am 24. Februar 2022 ist es im Schwarzen Meer bereits zu mehreren Zwischenfällen unter Beteiligung russischer Kriegsschiffe oder Flugzeuge gekommen. So stürzte im März eine US-Militärdrohne nach einem Vorfall mit einem russischen Kampfjet ins Schwarze Meer, was die diplomatischen Spannungen zwischen Washington und Moskau verschärfte. Bereits im April 2022 war der Raketenkreuzer „Moskwa“ gesunken, das Herzstück der Schwarzmeerflotte. Russland sprach von einer „Explosion an Bord“. Die Ukraine erklärte, das Kriegsschiff durch Raketenbeschuss versenkt zu haben.

Abkommen regelt Ausfuhr von Getreideschiffen durch das Schwarze Meer

Die Vorfälle im Schwarzen Meer sind vor dem Hintergrund des Getreideabkommens zwischen Russland und der Ukraine von großer Bedeutung. Die unter Vermittlung der Vereinten Nationen und der Türkei erzielte Vereinbarung regelt die sichere Ausfuhr von Getreideschiffen aus ukrainischen Häfen durch das Schwarze Meer in Richtung Asien und Afrika. Das Getreideabkommen wurde am 17. Mai um weitere zwei Monate verlängert. Zuletzt gingen die Exporte allerdings stark zurück. (cs/afp)

Auch interessant

Kommentare