+++ 15.45 Uhr: Nach dem Beschuss eines Wohngebiets in der südukrainischen Stadt Mykolajiw durch russische Truppen ist mindestens eine Person getötet und weitere Menschen verletzt worden. Dies berichtete der Regionalrat am Montagmorgen.
„Heute Morgen wurde Mykolajiw wieder chaotisch beschossen“, sagte Hanna Zamazieieva, Leiterin des Regionalrats der Stadt, auf Telegram. „Zivile Wohnhäuser in verschiedenen Bezirken der Stadt, die keine militärischen Objekte enthalten, wurden beschossen.“
In der vergangenen Woche haben die ukrainischen Streitkräfte eine Offensive auf das von Russland besetzte Cherson südöstlich von Mykolajiw gestartet und Berichten zufolge einige zuvor besetzte Dörfer zurückerobert.
+++ 14.01 Uhr: Der Kreml hat die Sperrung des europäischen Luftraums für Russlands Außenminister Sergej Lawrow nach dessen geplatzter Serbien-Reise als „feindliche Handlung“ kritisiert. „Zweifellos können solche feindlichen Handlungen gegenüber unserem Land, gegenüber hochrangigen Vertretern unseres Landes gewisse Probleme verursachen und dazu führen, dass der Zeitplan dieser Kontakte um einige Zeit verschoben wird“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Montag laut der Nachrichtenagentur Interfax.
Lawrow musste seine Reise nach Belgrad absagen, weil Bulgarien, Montenegro und Nordmazedonien dem Regierungsflugzeug des Ministers die Überflugrechte verweigerten. Lawrow steht wegen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine auf der Sanktionsliste der EU.
+++12.14 Uhr: In der hart umkämpften Stadt Sjewjerodonezk hat die ukrainische Armee an Boden verloren und sich ins Industriegebiet zurückgezogen. „Sie haben eine Taktik: einfach alles dem Erdboden gleich machen, damit nichts übrig bleibt, um sich festzusetzen“, beschrieb Militärgouverneur des Gebiets Luhansk, Serhij Hajdaj, das Vorgehen der russischen Truppen.
+++ 11.08 Uhr: Die Lage in der umkämpften ostukrainischen Stadt Sjewjerodonezk hat sich für die ukrainische Seite nach Angaben des Gouverneurs von Luhansk etwas verschlechtert. Dort soll es intensive Straßenkämpfe geben. „Unseren Verteidigern ist es gelungen, eine gewisse Zeit einen Gegenangriff zu führen, sie haben fast die Hälfte der Stadt befreit. Aber jetzt hat sich die Situation für uns wieder ein wenig verschlechtert“, sagte Serhij Gaidai dem staatlichen Fernsehen. Ukrainische Soldaten hielten jedoch Stellungen im Industriegebiet der Stadt.
+++ 9.15 Uhr: Die nahe an der Grenze zur Ukraine gelegene Ortschaft Tjotkino in der Region Kursk im Westen Russlands ist nach Behördenangaben erneut beschossen worden. „Tote und Verletzte hat es nicht gegeben“, teilte Gouverneur Roman Starowoit am Montag auf seinem Account im sozialen Netzwerk vkontakte mit. Seinen Angaben nach wurde vor allem eine Brücke im Ort beschossen. Getroffen habe es aber auch ein Wohnhaus und die lokale Zuckerfabrik. Ein Auto brannte aus.
Den Bildern nach zu urteilen, wurde eine Eisenbahnbrücke durch die Einschläge zerstört. Das russische Militär nutzt die Eisenbahn in den Grenzregionen für den Nachschub der eigenen Truppen in der Ukraine.
+++ 9.03 Uhr: Die russische Arme rückt im Ukraine-Krieg weiter auf die Stadt Slowiansk in der Region Donezk vor. Das teilte das britische Verteidigungsministerium per Twitter aus dem aktualisierten Geheimdienstbericht mit. besonders umkämpft sind die strategisch wichtigen Zufahrten im Norden.
+++ 8.33 Uhr: Die Stadt Sjewjerodonezk ist weiterhin stark umkämpft. Nach Angaben des ukrainischen Generalstabes weiter greifen die russischen Truppen massiv mit Artillerie und Mörsern an.
+++ 6.45 Uhr: Großbritannien will die Ukraine im Kampf gegen Russland mit der Lieferung mit Langstrecken-Raketensystemen unterstützen. Sie plant die Lieferung des in den USA produzierten Mehrfachraketenwerfer-Artilleriesystems (MLRS) vom Typ M270.
Diese bedeute „einen deutlichen Schub für die Fähigkeiten der ukrainischen Armee«, hob das britische Verteidigungsministerium hervor.“ Das Waffensystem kann Ziele in bis zu 80 Kilometern Entfernung mit präzisionsgelenkten Raketen treffen.
+++ Montag, 06. Juni, 6.06 Uhr: Nach russischen Journalisten bestätigt nun auch die Ukraine, dass ein hochrangiger russischer Offizier im Generalsrang getötet worden ist. Der Kommandeur des 1. Armeekorps der separatistischen Donezker Volksrepublik, Generalmajor Roman Kutusow, sei „offiziell entnazifiziert und entmilitarisiert“ worden, teilte die Verwaltung für strategische Kommunikation der ukrainischen Streitkräfte laut dem Online-Portal „Ukrajinskaja Prawda“ in der Nacht zum Montag mit.
Kutusow soll gefallen sein, während er einen russischen Angriff auf eine Ortschaft nahe Popasna im Gebiet Luhansk im Osten der Ukraine leitete. Die ukrainische Seite hatte zuvor berichtet, die russische Attacke sei abgewehrt worden und der Feind habe sich unter „erheblichen Verlusten“ zurückziehen müssen.
+++ 23.25 Uhr: Das ukrainische Militär hat in einem Lagebericht schwere Kämpfe in der Region Donezk vermeldet. Besonders umkämpft seien nördliche Zufahrten zur Stadt Slowjansk, die als strategisch wichtig gilt. Dabei habe es keine Gebietsverluste gegeben. Stattdessen hätte das russische Militär weitere schwere Verluste erlitten, heißt es im Bericht. Die russische Luftwaffe hat Slowjansk demnach unter anderem mit Luftangriffen attackiert. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig prüfen.
+++ 23.00 Uhr: Der ukrainische Präsident Selenskyj hat laut Angaben seines Büros am Sonntag die Truppen an der Front in der Region Saporischschja besucht. Er habe den Streitkräften für ihren Dienst und den Schutz der Bevölkerung und des Staates gedankt und der gefallenen Soldaten gedacht, hieß es.
+++ 22.30 Uhr: In der von russischen Truppen besetzten Hafenstadt Mariupol, die lange Schauplatz schwerer Gefechte war, wurde eine Quarantäne verhängt. Hintergrund ist die Gefahr von Cholera. Petro Andrjuschtschenko, Mariupoler Stadtratabgeordneter und Berater des Bürgermeisters, sagte der Nachrichtenagentur Unian, dass es bereits zahlreiche Fälle in der Stadt gebe. Deshalb hätten die Besatzer nun die Quarantäne verhängt. Seine Angaben lassen sich nicht unabhängig prüfen. Allerdings hatte die Weltgesundheitsorganisation WHO bereits im Mai vor der Ausbreitung von Cholera in Mariupol gewarnt. Die Gefahr lauert vor allem im Trinkwasser, das durch Leichen und Müll verunreinigt sein könnte.
+++ 21.00 Uhr: Wie bereits berichtet, wurde der russische General Roman Kutusow offenbar im Ukraine-Krieg getötet. Das berichtet neben dem Medium Nexta auch der Journalist des russischen Staatsfernsehens, Alexander Sladkow, auf Telegram. Vom russischen Verteidigungsministerium liegt weiterhin keine Stellungnahme vor. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig prüfen.
+++ 20.30 Uhr: Während des WM-Qualifikationsspiels zwischen Wales und der Ukraine ist es wohl zu einem Hackerangriff auf einen Streamingdienst gekommen. Dabei wurden Propagandavideos aus dem Kreml gezeigt.
+++ 19.30 Uhr: Laut Angaben der stellvertretenden Verteidigungsministers der Ukraine, Hanna Maliar, ist und bleibt die Hauptstadt Kiew das Hauptziel der russischen Armee. Das Ziel Russlands sei weiterhin die Einnahme der Stadt. Das berichtet das Nachrichtenportal Kyiv Independent.
+++ 19.00 Uhr: Der russische General Roman Kutusow ist offenbar bei Kämpfen in der Ukraine gefallen. Das berichtet das Medium Nexta mit Verweis auf zahlreiche pro-russische Telegram-Kanäle. In diesen wird demnach bereits das Beileid ausgedrückt. Aus dem Kreml gibt es bislang kein offizielles Statement dazu. Die Angaben von Nexta lassen sich nicht unabhängig prüfen.
+++ 17.00 Uhr: Die Nationalpolizei der Ukraine hat ein Video veröffentlicht, welches das Ausmaß der Kriegsschäden in der Region Donezk zeigen soll. In den Aufnahmen sind wohl zahlreiche zerstörte Wohnhäuser in der Stadt Druzhkovka und eine weinende Frau zu sehen. Das Exil-Medium Nexta teilte das Video kürzlich auf Twitter.
+++ 16.00 Uhr: Papst Franziskus hat zu „echten Verhandlungen“ im Ukraine-Krieg aufgerufen. „Bitte stürzen Sie die Menschheit nicht ins Verderben“, warnte er am Sonntag in Rom. Er appellierte „an die Verantwortlichen der Nationen“, in dem Konflikt „echte Verhandlungen über einen Waffenstillstand und eine nachhaltige Lösung“ aufzunehmen“.
+++ 15.00 Uhr: Die ukrainische Eisenbahngesellschaft Ukrzaliznytsia hat Russlands Behauptung, wonach vier Raketen am Sonntag (5. Juni) Panzer und Militärfahrzeuge der ukrainischen Armee in einer Reparaturwerkstatt in Kiew zum Ziel hatten, zurückgewiesen. Das sei nicht der Fall, hieß es am Sonntagmittag, wie das Nachrichtenportal Kyiv Independent berichtet.
Das russische Verteidigungsministerium hatte auf Telegram mitgeteilt, dass man mithilfe von Langstrecken-Luft-Boden-Raketen an die Ukraine gelieferte „T-72“-Panzer zerstört habe.
+++ 13.00 Uhr: Russland hat offenbar mehr als 20 Waffen- und Ausrüstungseinheiten in die Region Donezk verlegt. Das berichtete der ukrainische Generalstab in einem Briefing am Sonntag – und verwies auf Bachmut als neuen Stationierungsort. Hintergrund der Verlegung ist laut Angaben des Generalstabs der Versuch, die schweren Verluste im Ukraine-Krieg zu kompensieren. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig prüfen.
+++ 11.00 Uhr: Russlands Präsident Wladimir Putin hat im Ukraine-Krieg vor der Lieferung von Langstreckenraketen an die Ukraine gewarnt. Die russischen Streitkräfte würden in diesem Fall neue Ziele ins Visier nehmen, sagte Putin am Sonntag nach Angaben russischer Nachrichtenagenturen. Allgemein führten die westlichen Waffenlieferungen derzeit lediglich dazu, dass der Konflikt in die Länge gezogen werde, warnte der Kreml-Chef.
Sollten Langstreckenraketen an die Ukraine geliefert werden, „dann werden wir die entsprechenden Schlussfolgerungen ziehen und unsere Waffen einsetzen (...), um Objekte zu treffen, die wir bisher nicht getroffen haben“, zitierten die Agenturen den russischen Staatschef. Er machte keine genaueren Angaben, welche potenziellen Ziele er damit meint.
Erstmeldung vom Sonntag, 5. Juni, 07.30 Uhr: Kiew – Die Ukraine hat erstmals den Tod eines deutschen freiwilligen Kämpfers bei den Gefechten im Ukraine-Krieg gemeldet. Auch drei Freiwillige aus Frankreich, Australien und den Niederlanden seien unter den „gefallenen Waffenbrüdern“, teilte die Internationale Legion für die Verteidigung der Ukraine am Samstagabend (4. Juni) in Kiew mit. Die Namen der vier Männer wurden ebenfalls genannt in der Mitteilung, nicht aber der Zeitpunkt sowie der Ort ihres Todes.
Aus dem Auswärtigen Amt in Berlin war zu hören, die Botschaft in Kiew bemühe sich um Aufklärung und stehe „mit den ukrainischen Stellen in Kontakt, die entsprechende Nachrichten verbreitet haben“.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte Freiwillige aus der ganzen Welt aufgerufen, sich dem Kampf gegen die russische Armee anzuschließen. Dazu wurde die Legion gegründet, die inzwischen aktiv rekrutiert. Das russische Militär meldet immer wieder die „Vernichtung“ von Söldnern, die Zahl der getöteten ausländischen Legionäre geht Kreml-Angaben zufolge in die Tausenden.
„Sie haben sich entschieden, die Souveränität der Ukraine zu verteidigen“, sagte der Sprecher der Legion, Damien Magrou. „Sie entschieden sich, zu kämpfen und dem Feind zu zeigen, dass die von der zivilisierten Welt gemeinsam verteidigten Werte von Freiheit und Demokratie nicht durch Raketen oder Artillerie zerstört werden können – und nicht werden.“ Der Mut der Männer sei eine Inspiration. Das ukrainische Volk und die Streitkräfte seien dankbar, dass die „ausländischen Helden“ sie vor Russlands „barbarischer Invasion“ und vor Tyrannei schützen wollten. Sie hätten sich geopfert. Die Ukraine stehe in ihrer Schuld, hieß es. „Sie werden nie vergessen!“
Der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, hatte wiederholt gewarnt, dass Moskau die Söldner im Ukraine-Krieg gezielt angreifen werde. „Eine Reihe westlicher Länder fördert auf staatlicher Ebene die Teilnahme ihrer Bürger als Söldner der Ukraine an Feindseligkeiten gegen russische Truppen“, hatte er im März gesagt. Allerdings hatte auch Russland angekündigt, Ausländer in seine Reihen aufzunehmen, darunter etwa erfahrene Männer aus Syrien. (nak/tu mit AFP/dpa)