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Russland entwickelt unaufhaltbare U-Boot-Rakete

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Von: Max Schäfer

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Russland will seine U-Boot-Flotte mit neuen Interkontinentalraketen ausstatten.
Russland will seine U-Boot-Flotte mit neuen Interkontinentalraketen ausstatten. (Archivfoto) © Lev Fedoseyev/Imago

Russland rüstet weiter auf: Das Putin-Regime arbeitet Berichten zufolge an neuen atomwaffenfähigen Interkontinentalraketen. Sie sollen alle Raketenabwehrsysteme überwinden können.

Moskau – Russland will seine Marine strategisch neu ausrichten und arbeitet deshalb an der Entwicklung einer neuen U-Boot-gestützten Interkontinentalrakete. Sie soll in der Lage sein, alle fortschrittlichen Raketenabwehrsysteme „jedes Feindes“ zu überwinden und gleichzeitig eine hohe Präzision und größere Flugreichweite bieten, berichtete die russische Tageszeitung Iswestija unter Berufung auf das russische Verteidigungsministerium.

Die Rakete mit interkontinentaler Reichweite soll die Bulawa-Rakete ersetzen, die in den 90er Jahren entwickelt und ab 2007 produziert wurde. Außerdem kann sie mit Atomsprengköpfen ausgestattet werden und eine verbesserte Treffgenauigkeit haben und Hauptbewaffnung der neuen strategischen U-Boote werden.

Russland entwickelt U-Boot-gestützte Raketen als Teil einer strategischen Neuausrichtung

Russland wird jedoch noch länger von den alten Bulawa-Raketen abhängig sein: Die Entwicklung der neuen Rakete sei noch in einem sehr frühen Stadium. Nach Genehmigung und Abstimmung mit Kunden beginnen nun Entwickler mit der Arbeit an der Rakete, heißt es laut Iswestija aus dem russischen Verteidigungsministerium. Ein Einsatz im Ukraine-Krieg ist damit ausgeschlossen.

Die U-Boot-gestützte Interkontinentalrakete ist ohnehin Teil einer strategischen Neuausrichtung, die Präsident Wladimir Putin bereits im 2017 verkündet hatte. Sie sieht verbesserte Fähigkeiten und eine größere strategische und operative Rolle der russischen Marine vor.

„Angriffe auf lebenswichtige Einrichtungen“: Welches Ziel Russland mit neuen U-Boot-Raketen verfolgt

Mit der Entwicklung der „Hochpräzisionswaffen“ stehe die Marine vor einem neuen Ziel, berichtet Iswestija mit Verweis aus Quellen aus dem russischen Verteidigungsministerium. Sie sollen zur „Zerstörung des militärischen und wirtschaftlichen Potenzials des Gegners durch Angriffe auf dessen lebenswichtige Einrichtungen“ eingesetzt werden.

Die Bulawa-Rakete, als Vorgänger der geplanten Interkontinentalrakete, stellt eine Kernkomponente der künftigen strategischen Nuklearstreitkräfte Russlands dar, erklärt das „Center for Strategic and International Studies“, eine auf Außenpolitik spezialisierte Denkfabrik aus Washington, D.C, dem Nachrichtenportal Newsweek. Bulawa-Raketen seien speziell für den Einsatz auf den atomgetrieben U-Booten der Borey-Klasse konzipiert worden, die bis zu 16 Raketen aufnehmen könnten. Im November 2022 hatte Russland erst ein U-Boot getestet.

U-Boot-gestützte Raketen mit Atomsprengköpfen als Teil der strategischen Abschreckung Russlands

Für Russland stellen U-Boot-gestützte und mit Atomsprengköpfen ausgestattete ballistische Raketen ein Kernelement der strategischen Abschreckung dar. Seit dem Untergang der „Kursk“ im Jahr 2000 arbeitet Russland an der Modernisierung der U-Boot-Flotte. Noch 2023 sollen zwei neue Atom-U-Boote Russlands Flotte verstärken.

Neben Russland verfügen auch die USA, Frankreich, Großbritannien und Indien über U-Boot-gestützte ballistische Raketen. Nordkorea hat immer wieder mit Tests für Kritik gesorgt. (ms)

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