Russische Atomwaffen in Belarus: Putin-Botschafter deutet Standort an
Nachdem Russland bekannt gegeben hatte, taktische Atomwaffen in Belarus zu stationieren, wird jetzt der ungefähre Standort bekannt.
Minsk - Dass Russland taktische Atomwaffen in Belarus stationieren wird, ist bereits bekannt. Darauf hatten sich die beiden Länder geeinigt, teilte der russische Präsident Wladimir Putin im Staatsfernsehen mit.
Der russische Botschafter in Minsk, Boris Gryslow, hat nun im belarussischen Fernsehsender STV erklärt, dass die Waffensysteme an die Westgrenzen des Landes „geschoben“ werden sollen. Das berichtet die russische Nachrichtenagentur Interfax.
Belarus: Atomwaffen aus Russland wahrscheinlich bald an der Grenze zu Polen oder Litauen
Bis zum 1. Juli sollen die taktischen Atomwaffen stationiert sein. Belarus grenzt im Westen an die Länder Polen und Litauen. „Die Waffe erhöht die Möglichkeiten, unsere Sicherheit zu gewährleisten“, betonte Gryslow. Er begrüßte die mediale Aufmerksamkeit um den russisch-belarussischen Nuklearwaffen-Plan: Das Ausland habe begonnen, die „Notwendigkeit einer gewissen Parität“ zu achten.
„Wenn wir über die Stationierung amerikanischer Atomwaffen in europäischen Ländern sprechen, dann müssen wir Maßnahmen ergreifen, die die Sicherheit unseres Unionsstaates erhöhen“, sagte der Botschafter laut Interfax.

Putins Atomwaffen in Belarus: Kreml wähnte „nukleare Eskalation“
Russland hatte Großbritannien zuletzt „nuklearen Eskalation“ beschuldigt. Hintergrund war die Belieferung der Ukraine mit uranabgereicherter Munition, wie The Kyiv Independent schreibt. London wies die Anschuldigungen zurück.
„Es lohnt sich sicherzustellen, dass jeder versteht, dass es sich bei Munition mit abgereichertem Uran nicht um Nuklearmunition, sondern um rein konventionelle Munition handelt, nur weil das Wort Uran im Titel steht“, sagte der britische Außenminister James Cleverly dazu.
Ende des vergangenen Jahres berichtete das russische Staatsfernsehen, dass Russland eine neue Mega-Atomwaffe zur Verfügung stehe. (Lucas Maier)