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Verlässt Trump die Republikaner, wenn sie ihn nicht nominieren?

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Von: Nail Akkoyun

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Donald Trump will erneut Präsidentschaftskandidat der Republikaner werden. Gelingt das nicht, könnte er laut seinem ehemaligen Minister „das ganze Haus niederbrennen“.

Palm Beach – Mit Auftritten in den Bundesstaaten New Hampshire und South Carolina hat der ehemalige US-Präsident Donald Trump offiziell seinen Wahlkampf um eine Präsidentschaftskandidatur für die US-Wahl 2024 begonnen. Aktuell ist Trump der einzige Bewerber der Republikanischen Partei, sein wohl schärfster Konkurrent Ron DeSantis hat bislang keine Kandidatur angekündigt – viele Konservative wünschen sich allerdings den Florida-Gouverneur als nächsten Präsidenten.

Der ehemalige US-Präsident Donald Trump spricht während einer Wahlkampfveranstaltung in Columbia, South Carolina am 28. Januar.
Der ehemalige US-Präsident Donald Trump spricht während einer Wahlkampfveranstaltung in Columbia, South Carolina am 28. Januar. © Logan Cryrus/AFP

Für diesen Fall hat Trump bereits indirekt angedeutet, dass er sich aus der Partei zurückziehen und als unabhängiger Kandidat antreten würde. In einem Beitrag auf seinem sozialen Netzwerk Truth Social teilte der Ex-Präsident Ende Dezember einen Artikel der konservativen Website American Greatness, in dem es heißt, Trump könnte die „GOP“ (Grand Old Party) verlassen, um sie für ihre „Illoyalität“ zu bestrafen. Ein Schritt, der die Stimmen der Partei spalten und die Ambitionen auf eine republikanische Präsidentschaft höchstwahrscheinlich zunichtemachen würde.

„Die Republikaner müssen sich Sorgen machen, dass Trump – sollte er sich entscheiden, als Unabhängiger zu kandidieren – den Demokraten garantieren würde, 2024 das Weiße Haus zu gewinnen“, sagte der Investigativjournalist David Cay Johnston im Gespräch mit Q+A. Dem Pulitzer-Preisträger zufolge wird DeSantis schon bald „Bannerträger für die Republikaner“ sein.

Entscheiden sich die Republikaner für DeSantis? Trump könnte „das ganze Haus niederbrennen“

Jüngste Meinungsumfragen weisen ebenfalls darauf hin, dass Trump bei den republikanischen Anhänger:innen an Boden verliert und Ron DeSantis von einem Großteil der Wählerschaft als erste Wahl angesehen wird. Bill Barr, der als Trumps Generalstaatsanwalt diente, schrieb kürzlich in einem Meinungsartikel für die New York Post, dass Trump im Jahr 2024 seine Drohung wahr machen und versuchen könnte, „das ganze Haus niederzubrennen“, wenn er die Präsidentschaftsnominierung der Partei nicht gewinnt.

Donald Trump kandidierte bereits im Jahr 2000 für die Reformpartei, stieg aber nach den Vorwahlen aus. Ob er erneut zu einem ähnlichen Schritt bereit ist, wird sich zeigen, wenn DeSantis‘ Popularität weiter an Fahrt aufnehmen sollte. Schon nach seiner Wahlniederlage im Jahr 2020, als viele Republikaner:innen sich weigerten, das Ergebnis der Präsidentschaftswahl anzufechten, soll Trump gedroht haben, aus der Partei auszutreten. In seinem Buch „Betrayal: The Final Act of the Trump Show“ schrieb der ABC-Korrespondent Jonathan Karl, Trump sei „fertig“ mit den Republikanern gewesen.

Gegenüber Ronna McDaniel, Vorsitzende des Republikanischen Nationalkomitees, soll Trump damals gesagt haben, dass er seine eigene Partei gründen wolle. „Das ist es, was die Republikaner verdienen, weil sie sich nicht für mich eingesetzt haben“, wird der frühere Präsident zitiert. Trump bezeichnete die Story später jedoch als „Fake News“. (nak)

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