„Antisemit und Israel-Hasser“: Erneute Absage von Waters-Konzert in Frankfurt gefordert

Roger Waters war einst Mitglied bei der Band Pink Floyd. Doch selbst seine Ex-Band distanziert sich. Ein geplantes Frankfurt-Konzert sorgt für Ärger.
Frankfurt – Ein geplantes Roger-Waters-Konzert erhitzt die Gemüter in Frankfurt. Nun gibt es weitere Forderungen nach einer Absage, berichtet die Nachrichtenagentur KNA. So hat das Bündnis Honestly Concerned dem Musiker vorgeworfen, antisemitische Propaganda zu betreiben. Zudem äußere er sich bei Veranstaltungen judenfeindlich. Waters sei ein „Antisemit, Verschwörungstheoretiker und Israel-Hasser“.
„Das Bündnis hofft, dass Antisemitismusbekämpfung in Deutschland mehr bedeutet, als nur pflichtbewusste Reden zu historischen Gedenkanlässen zu halten“, heißt es in der Erklärung. Waters fülle mit einem mit Israelhass gespickten Programm Hallen und spreche sich für die Diskriminierung jüdisch-israelischer Künstler aufgrund ihrer Herkunft aus. Außerdem setze er Musiker unter Druck, die in Israel auftreten wollten.
Waters gründetete Pink Floyd mit und äußerte sich antiisraelisch
Waters war eines der Gründungsmitglieder von Pink Floyd, verließ die Band aber später. Der Musiker fiel in der Vergangenheit immer wieder mit antiisraelischen Aktionen auf. Auf Konzerten ließ er Ballons in Schweineform, auf denen ein Davidstern abgebildet war, aufsteigen. Zuletzt hatte Waters auch mit Äußerungen über den Ukraine-Krieg in der Berliner Zeitung für Aufregung gesorgt.
Er sprach von einem „Stellvertreterkrieg“ in der Ukrain, die USA seien der „Hauptaggressor“. Der gesamte Westen sei einer Gehirnwäsche unterzogen worden. Die Waffenlieferungen an die Ukraine dienten dabei vor allem dem Profit der Rüstungsindustrie. Waters ehemalige Band-Kollegen von Pink Floyd haben sich bereits deutlich von dem Musiker distanziert.
Die Frau von Pink-Floyd-Mitglied David Gilmour, Polly Samson, urteilte, Waters sei ein „Putin-Apologet und ein lügender, diebischer, heuchlerischer, Steuern vermeidender, Playback singender, frauenfeindlicher, vom Neid zerfressener Größenwahnsinniger“. Gilmour teilte die Nachricht seiner Frau. Jedes Wort davon sei nachweislich wahr.
Stadt Frankfurt will Waters-Konzert absagen
Im Rahmen der aktuellen Tour ist eigentlich am 28. Mai ein Konzert in Frankfurt vorgesehen. Weitere Auftritte sollen in Berlin, München, Köln und Hamburg stattfinden. Die Stadt Frankfurt hat bereits mitgeteilt, das Konzert von Waters absagen zu wollen. Waters sei bei seinen Konzerten mit „antisemitischen Äußerungen und Performances“ aufgefallen und als „aggressiver Verfechter der antisemitischen BDS-Bewegung“ bekannt, erklärte der Vorstand der jüdischen Gemeinde in Frankfurt mit. Man würde es begrüßen, wenn das Konzert abgesagt werde. (mse)