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Richtungskampf in der AfD: Hundert Parteifunktionäre stellen sich gegen  Höcke

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Björn Höcke im Plenarsaal des Thüringer Landtags. (Archivbild)
Björn Höcke im Plenarsaal des Thüringer Landtags. (Archivbild) © picture alliance/dpa

Der Richtungsstreit in der AfD spitzt sich zu. Mehrere Mitglieder des AfD-Bundesvorstands und mehrere Landesvorsitzende unterschreiben einen Appell, der Björn Höcke „Spaltungstendenzen“ und „Personenkult“ vorwirft.

Der Richtungsstreit in der AfD spitzt sich zu: Gegen den Thüringer AfD-Landesvorsitzenden und Rechtsaußen Björn Höcke formiert sich innerhalb der Partei breiter Widerstand. In einem am Mittwoch bekannt gewordenen Appell warfen hundert teils prominente AfD-Politiker Höcke Spaltungstendenzen vor und „Personenkult“ vor.

Höcke sei als Thüringer Landeschef „nicht demokratisch legitimiert, für die AfD als Gesamtpartei zu sprechen“. „Die AfD ist und wird keine Björn-Höcke-Partei“, heißt es in dem Aufruf „Für eine geeinte und starke AfD“, der AFP vorlag. Die überwiegend bürgerliche Mitgliedschaft von mehr als 35.000 Personen lehne „den exzessiv zur Schau gestellten Personenkult um Björn Höcke“ ab.

Mehrere AfD-Bundesvorstände und AfD-Landesvorsitzende unterschreiben Appell

Wenn Höcke als „Anführer“ des rechtsnationalen Flügels den Anspruch erhebe, für die AfD als Gesamtpartei zu sprechen, „leistet er dem um sich greifenden Verdacht Vorschub, dass es ihm in erster Linie um den ‚Flügel‘ und nicht um die AfD geht“, heißt es weiter.

Unterschrieben wurde der Appell unter anderem von mehreren Mitgliedern des AfD-Bundesvorstands und mehreren Landesvorsitzenden, darunter die Vize-Bundesvorsitzenden Georg Pazderski, Kay Gottschalk und Albrecht Glaser sowie Bundesschatzmeister Klaus Fohrmann.

Höcke hatte Berichten zufolge am vergangenen Wochenende auf dem jährlichen Kyffhäusertreffen der radikalen Rechten Bundesvorstand und Schiedsgerichte der AfD attackiert und angedeutet, selbst für den Vorstand zu kandidieren. Mit seiner Rede habe Höcke „die innerparteiliche Solidarität verletzt und ist damit unseren Wahlkämpfern und Mitgliedern in den Rücken gefallen“, kritisieren die AfD-Funktionäre in ihrem Papier. Höcke habe „spaltende Kritik“ geäußert und sogar „ihm nicht genehme Mitglieder aufgefordert, die Partei zu verlassen“. (afp)

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