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Renten sind lange stärker gestiegen als die Inflation

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In den vergangenen zehn Jahren konnte die Inflation eine Rentenerhöhung nicht negativ beeinflussen.
In den vergangenen zehn Jahren konnte die Inflation eine Rentenerhöhung nicht negativ beeinflussen. © Jens Büttner/düa

In den vergangenen zehn Jahren konnte die Inflation eine Rentenerhöhung nicht negativ beeinflussen. Das hat sich 2021 geändert.

Berlin/Frankfurt – Einem Medienbericht zufolge ist die Rente seit der Jahrtausendwende stärker gestiegen als die Inflation. Wie die Deutsche Rentenversicherung (DRV) analysiert hat, erhöhten sich die Verbraucherpreise zwischen den Jahren 2000 und 2020 um 32,4 Prozent, während sich die Brutto-Standardrente im Westen um 37,6 Prozent und im Osten um 53,8 Prozent erhöhte. Das berichtet die Süddeutsche Zeitung am Dienstag. Diese Entwicklung dürfte sich aber im Jahr 2021 verschlechtert haben.

Gemäß der DRV-Analyse verliefen die beiden vergangenen Jahrzehnte höchst unterschiedlich: Von 2000 bis 2010 war die Inflation höher als der Anstieg der Rente. Demnach legte die Inflation in diesem Zeitraum um 16,6 Prozent zu, während sich die Standardrente im Westen um 9,5 Prozent und im Osten um 11,7 Prozent erhöhte.

Rente wuchs im letzten Jahrzehnt stärker als Inflation

Laut der DRV-Auswertung sah es im zurückliegenden Jahrzehnt umgekehrt aus: Von 2010 bis 2020 wuchs die Inflation um 13,5 Prozent. In dieser Zeit stiegt die Standardrente im Westen um 25,7 Prozent und im Osten um 37,7 Prozent. In dieser Phase lief die Konjunktur in Deutschland gut, und davon profitierten auch die Löhne und die Renten.

Um die Standardrente zu berechnen, wird unterstellt, dass eine fiktive Person 45 Jahre lang jedes Jahr im Bundesdurchschnitt verdient und entsprechend Rentenbeiträge zahlt. Diese Standardrente beläuft sich derzeit in den alten Bundesländern auf 1538,55 Euro und 1506,15 Euro in den neuen Ländern vor Abzug der Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung und vor Zahlung von Steuern.

Ente und Inflation im Jahr 2021: Nullrunde im Westen - geringes Plus im Osten

Das Jahr 2021 wird die Bilanz den Berechnungen zufolge allerdings verschlechtern. Denn für West-Rentner gab es im vergangenen Jahr eine Nullrunde, für Ost-Rentner ein Plus von lediglich 0,72 Prozent. Die Inflationsrate allerdings dürfte sich - nach dem starken Anstieg in den vergangenen Monaten auf bis zu 5,2 Prozent - bei um die drei Prozent im Jahresvergleich einpendeln.

2021 haben die Rentner:innen somit deutlich an Kaufkraft verloren. 2022 könnte es den Prognosen zufolge jedoch wieder besser aussehen: Die Bundesregierung rechnet in diesem Jahr nach vorläufigen Berechnungen mit einer Rentenerhöhung von 4,4 Prozent. Hingegen erwarten Ökonomen, dass die jährliche Inflationsrate 2022 wieder auf unter drei Prozent fällt. (ktho/AFP)

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