Rente mit 70: Späterer Renteneintritt soll Inflation entgegenwirken
Ökonomen fordern im Kampf gegen die hohe Inflation die Rente mit 70. Ruheständlern stünden schließlich immer weniger Beschäftigte gegenüber.
Berlin – Ökonomen haben sich im Kampf gegen die hohe Inflation für eine weitere Anhebung des Renteneintrittsalters ausgesprochen. Steigende Preise sollen somit abgefedert und die Arbeit an die steigende Lebenserwartung gekoppelt werden.
Der Wirtschaftsforscher Gunther Schnabl sagte der Bild-Zeitung am Mittwoch (18. Mai): „Das Renteneintrittsalter muss steigen. Deutschland hat schon heute ein riesiges Fachkräfteproblem, hunderttausende Stellen sind unbesetzt.“ Das führe dazu, dass unter anderem die Löhne in den nächsten Jahren kräftig steigen müssten. Waren und andere Leistungen würden daraufhin noch viel teurer werden, sagte Schnabl. Bei Lebensmitteln hat sich die Inflation bereits bemerkbar gemacht.
Ab Juli 2022 wird die Renten in Deutschland erhöht. Das Bundeskabinett hat die Rentenerhöhung auf den Weg gebracht.
Rente mit 70: Immer mehr Rentnerinnen und Rentner und immer weniger Beschäftigte
Der Vizepräsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft, Stefan Kooths, sagte diesbezüglich gegenüber der Bild-Zeitung: „Der Mix aus alternder Gesellschaft, hoher Verschuldung und Energiewende wird in den nächsten Jahren zu einer steigenden Gefahr für die Preisstabilität.“ Immer mehr Rentnerinnen und Rentnern stünden immer weniger Beschäftigte gegenüber. Das könne zu weiter steigenden Preisen führen.

Für große Aufregung hatten im vergangenen Sommer Vorschläge des Wissenschaftlichen Beirats beim Bundeswirtschaftsministerium über eine Reform hin zur Rente mit 68 gesorgt. Nach geltender Rechtslage wird die Altersgrenze für die Rente ohne Abschläge bis 2029 schrittweise von 65 auf 67 Jahre angehoben. (hg/dpa)