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Erdogan macht wieder Wahlkampf und attackiert die Opposition

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Von: Daniel Dillmann

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Wenige Wochen vor den Wahlen in der Türkei gibt sich Präsident Erdogan fit und engagiert. In Istanbul schwingt er bereits wieder die üblichen Parolen.

Istanbul – Erstmals seit seiner Erkrankung ist Recep Tayyip Erdogan wieder aufgetreten. Der Präsident der Türkei besuchte am Samstag eine Luftfahrtmesse auf dem alten Atatürk-Flughafen von Istanbul. Laut seiner Regierung in Ankara handele es sich um „die größte der Welt“.

Für Erdogan war der Besuch die Rückkehr in die Öffentlichkeit, nachdem er vergangene Woche mehrere Auftritte im Wahlkampf zu den Wahlen in der Türkei am 14. Mai hatte absagen müssen. Am Dienstagabend hatte der 69 Jahre alte Staatschef ein Live-Interview im Fernsehen abbrechen müssen. Auch die Einweihung des ersten Atomkraftwerks der Türkei hatte Erdogan nicht persönlich besuchen können. Er zeigte sich lediglich in gemeinsamen Video-Konferenzen mit Russlands Präsident Wladimir Putin. Auch der Einweihung einer Brücke vergangene Woche konnte Erdogan nur digital beiwohnen.

Wahlen in der Türkei - Erdogan geht bei Comeback auf Opposition los

Bei seinem aktuellen Besuch in Istanbul ließ sich Erdogan mehrere Flugzeuge und Drohnen der türkischen Militärindustrie präsentieren. Laut Angaben der Nachrichtenagentur AFP wirkte der Parteichef der regierenden AKP dabei „blass, aber gesund“. Auf seine Erkrankung ging Erdogan nicht ein, stattdessen zeigte er sich voll und ganz im Wahlkampfmodus. Seine Konkurrenten bezeichnete er als „Agenten des Westens“, deren einziges Ziel es sei, der Türkei zu schaden. Begleitet wurde Erdogan vom aserbaidschanischen Präsidenten Ilham Alijew und dem libysche Ministerpräsidenten Abdelhamid Dbeibah.

Zurück im Wahlkampf: Recep Tayyip Erdogan tritt nach seiner Erkrankung erstmals wieder auf und besucht eine Luftmesse in Istanbul.
Zurück im Wahlkampf: Recep Tayyip Erdogan tritt nach seiner Erkrankung erstmals wieder auf und besucht eine Luftmesse in Istanbul. © Uncredited/dpa

Den Grund für Erdogans Ausfall in der vergangenen Woche nannte unterdessen der türkische Gesundheitsminister Fahrettin Koca. Sein Regierungschef soll lediglich an einer Magen-Darm-Grippe gelitten haben, die er mittlerweile überwunden habe. Spekulationen, nach denen Erdogan einen Herzinfarkt erlitten habe, wies Koca zurück.

Wahlen in der Türkei: Düstere Aussichten für Erdogan

Rund zwei Wochen vor der Wahl sieht es für Erdogan und seine AKP nicht besonders gut aus. Die Umfragen zur Türkei-Wahl sehen den sozialdemokratischen Herausforderer Kemal Kilicdaroglu vor dem Amtsinhaber. Auch Erdogans „Volksallianz“, ein Parteienbündnis bestehend aus AKP und zahlreichen weiteren Parteien des rechtskonservativen und islamischen Spektrums, liegt in nahezu allen Prognosen hinter dem „Sechser Tisch“, ein Zusammenschluss der Oppositionsparteien. (dil/afp)

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