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Putins Propagandist fantasiert über den Zusammenbruch des Dollars im Staats-TV

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Von: Felix Durach

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Der russische Moderator und Chef-Propagandist Wladimir Solowjow amüsiert sich im Staats-TV über die Pleite der US-amerikanischen Silicon Valley Bank.
Der russische Moderator und Chef-Propagandist Wladimir Solowjow amüsiert sich im Staats-TV über die Pleite der US-amerikanischen Silicon Valley Bank. © Screenshot/Russia Media Monitor

Putins Top-Propagandist Wladimir Solowjow machte sich im Staats-TV über den Bankenkollaps in den USA lustig. Der Moderator hofft auf den Zusammenbruch des Dollars.

Moskau – Wenn Wladimir Solowjow im russischen Staats-Fernsehen zu sehen ist, setzt der 59-Jährige oft eine ernste Miene auf. Der Chef-Propagandist von Russlands Präsident Wladimir Putin berichtet in seiner Show selten über freudige Themen. Mal erklärte Solowjow, dass die russischen Streitkräfte im Ukraine-Krieg erst dann zur Ruhe kommen werden, wenn sie in Berlin angekommen seien. Ein anderes Mal drohte er Nato und USA mit einem Atomschlag. Zuletzt lauschte der Moderator stumm und interessiert, als einer seiner Talk-Gäste die ukrainische Bevölkerung mit Tieren verglichen hatte. Nur lachen sieht man Solowjow eher selten.

Putins Top-Propagandist Solowjow macht sich im Staats-TV über dien USA lustig

Doch in einer Sendung zu Beginn der Woche konnte der 59-Jährige nicht an sich halten und eröffnete eine seiner Reden mit hämischen Gelächter. Der Grund: Die USA – der große Erzfeind der Russische Föderation – stehe seiner Ansicht nach vor einer erneuten Finanzkrise. Vielleicht sogar vor dem Zusammenbruch des Dollars.

Solowjow diskutierte mit seinen Talk-Gästen die Insolvenz der US-amerikanischen Silicon Valley Bank (SVB). Das Geldinstitut war infolge von Milliardenverlusten beim Verkauf von Wertpapieren in massive Schwierigkeiten geraten. Am vergangenen Freitag (10. März) hatten die US-Behörden die SVB geschlossen. Dabei handelte es sich um den größten Bankenkollaps seit dem Höhepunkt der Finanzkrise 2008. Die Finanzmärkte reagierten nervös auf den Schritt. Beobachter fürchteten einen Dominoeffekt, der weitere Banken mit in die Tiefe reißen könnte.

Russische Propagandisten hoffen auf Zusammenbruch des Dollars –„Alle von uns warten darauf“

Ein Ausschnitt der Sendung hat der Kanal „Russia Media Monitor“ auf YouTube veröffentlicht. „Amerikanische Banken gehen eine nach der anderen den Bach runter“, erklärte Solowjow zu Beginn des Beitrags. In den letzten Tagen hätte es alleine drei US-Banken getroffen. „Analysten zufolge sind mindestens zehn Banken Kandidaten für weitere Insolvenzen“, führt der Moderator weiter aus. Die von der US-Regierung genannten Summen seien nach Einschätzung von Solowjow jedoch zu gering, um die Banken so schnell in die Insolvenz zu treiben – der Moderator wittert einen anderen Hintergrund.

„Das bedeutet entweder, dass sie (die amerikanische Regierung, Anm. d. Red.) uns anlügt, oder dass das komplette US-amerikanische System geschwächt wurde“, ergänzt der Propagandist weiter.

Vitali Tretyakow, einer der Gäste in der TV-Show, musste Solowjow nach dessen Ausführungen bremsen. „Ich bin nicht so optimistisch wie sie und sage den Zusammenbruch es gesamten US-Dollar-Systems voraus – leider“, sagte Tretyakow. „Alle von uns warten darauf. Ich habe Hoffnung.“ Solowjow bekräftigte daraufhin, dass er ebenfalls nicht mit einem sofortigen Zusammenbruch des Dollars rechne. Doch auch der Chef-Propagandist äußerte seine Hoffnung, dass es eines Tages zu dem Zusammenbruch kommen könnte.

Nach Insolvenz der Silicon Valley Bank: Biden bekräftigt Sicherheit des US-Bankensystems

Wie es aktuell aussieht, wird der TV-Moderator sich mit seinen Hoffnungen noch gedulden müssen. US-Präsident Joe Biden bekräftigte in einer Rede am Montag (13. März) die Sicherheit des US-Bankensystems. Die Menschen „können Vertrauen haben, dass das Bankensystem sicher ist“, sagte der Präsident in Washington. Auch die Bafin erklärte in einer Stellungnahme, dass die Folgen der Bankenpleite keine Bedrohung für den deutschen Finanzmarkt hätte. (fd mit afp)

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