Droht Russland eine Niederlage im Ukraine-Krieg? Brisante Prognose eines Experten

Der Krieg in der Ukraine tobt nun schon seit bald fünf Monaten. Im Jahr 2023 könnte damit Schluss sein, so ein Militär-Experte.
Washington D.C. – Seit dem 24. Februar greift Russland die Ukraine militärisch in vollem Umfang an. EU, USA und weitere westliche Staaten unterstützen die Ukraine mit Waffen.
Frederick Ben Hodges, ein ehemaliger Kommandeur von US-Streitkräften in Europa, sieht Russland bis zum Jahr 2023 den Ukraine-Krieg verlieren, wie das Nachrichtenportal Newsweek schreibt. „Die russischen Truppen sind erschöpft. Sie haben aktuell nicht viel, was sie noch tun könnten“, wird der sich im Ruhestand befindende 64-jährige General zitiert.
News zum Ukraine-Krieg: General sagte Ende der Offensive auf Kiew voraus
Es ist nicht die erste Hiobsbotschaft, die Hodges für Russland im Ukraine-Krieg prognostiziert. Erst im März beschwor er gegenüber CNN, ein Ende der Offensive gegen die Hauptstadt Kiew herauf. Damals traf seine Prognose, dass die Offensive in 10 Tagen vorbei sei, nicht auf den Tag genau ein, am Ende aber behielt er recht. Die Streitkräfte von Wladimir Putin beendeten Anfang April ihren Angriff auf die Hauptstadt.
Im Interview, das ursprünglich von der Nachrichtenagentur Insider am 14. Juli veröffentlicht wurde, sagte der Ex-General, dass der moralische Vorteil bei der Armee der Ukraine liege. Mittlerweile würde auch die westliche Unterstützung mit Waffensystemen in der Ukraine ihr gesamtes Ausmaß entfalten.
News zum Ukraine-Krieg: Russland unter Beschuss – Ukraine setzt den Truppen von Putin zu
Gerade die Langstreckenwaffen würden es den Truppen von Wladimir Putin derzeit schwer machen. In den vergangenen Tagen wurden vonseiten der Ukraine immer wieder Treffer weit hinter den Frontlinien gemeldet. In einer Videobotschaft des Operationskommandos „Süd“, wird von weiteren erfolgreichen Luftangriffen gesprochen.
In der Region Cherson seien am Donnerstag (14. Juli) „sechs gepanzerte und andere Fahrzeuge, eine „Gvozdika“-Haubitze und ein Feldmunitionsdepot zerstört worden“, so das Kommando. Unter den Verlusten für Russland seien auch 18 Soldaten, die durch den Angriff getötet wurden.
News zum Ukraine-Krieg: Vorteil für die Ukraine – Langstreckenwaffen machen den Unterschied
Die Waffensysteme aus dem Westen bringen momentan wohl den entscheidenden Vorteil für die Ukraine. Die russische Artillerie, Munitionslager und Kommandoposten anzugreifen, würde „das einzige stören, was Russland zu seinem Vorteil hat“, so die Einschätzung von Ex-General Hodges.
In der Ukraine schätzt man die Lage ähnlich ein. Davon, die russischen Aggressoren in einen „Panikmodus“ versetzt zu haben, sprach der Gouverneur von Luhansk, Serhiy Haidai, zuletzt gegenüber Newsweek. Der Angriff durch schwere Artillerie mit großer Reichweite sei hier ausschlaggebend gewesen. „Wenn wir genügend solcher Waffen haben, werden wir in der Lage sein, weitere Gegenangriffe durchzuführen“, schließt Haidai.
Das weiß natürlich auch die russische Seite. Deshalb vermutet Hodges, dass Putin den „Zermürbungskrieg“ verlängern könnte und auf eine Verringerung der Unterstützung aus dem Westen hoffen könnte. „Wenn der Westen dieses Jahr zusammenhält, dann ist es vorbei“, stellt Hodge das Ende im neuen Jahr in Aussicht. Ob er Recht behalten soll, wird sich zeigen. (lm)