Kreml-Chef Putin hat wohl auch im Sudan seine Finger im Spiel
Im Sudan kommt es zu schweren Kämpfen. Fast 100 Zivilisten sind bereits gestorben. Ausgerechnet Kreml-Chef Wladimir Putin soll Kontakte zu dem Land pflegen.
Khartum - Die schweren Kämpfe im Sudan setzen sich fort - und ausgerechnet Russlands Präsident Wladimir Putin soll daran beteiligt sein. In dem Land liefert sich die paramilitärische Organisation „Rapid Support Forces“ (RSF) mit dem Militär harte Gefechte. Mohammed Hamdan Daglo, Führer der RSF, hat die Kontakte zu Russland ausgebaut und pflegt laut dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) gute Beziehungen zum Kreml.
Der sudanesische General ist beispielsweise bereits mehrfach nach Russland gereist. Kurz nach dem Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine reiste er erneut nach Russland und gab später ein Statement ab, in dem er die Invasion verteidigte. Al-Burhan, der General der sudanesischen Armee, hat ebenfalls gute Beziehungen zum Kreml.

Putin hat Verbindungen zu RSF-Führer Daglo
Doch die Verbindungen des Rebellenführers Daglo scheinen noch tiefer zu gehen. Er hat den Bau einer russischen Militärbasis am Roten Meer genehmigt, ein Ziel, das Putin schon lange verfolgt. Die RSF arbeiten oft zusammen mit den Wagner-Söldnern im Sudan und erhalten Waffen und Munition aus russischer Produktion.
„Abermals legen Sudans Militärführer vollkommene Missachtung für die Hoffnung und Rechte des sudanesischen Volks an den Tag“, sagte Mohamed Osman, Sudan-Forscher bei Human Rights Watch (HRW). Seit dem Ausbruch der Kämpfe sind laut des Zentralkomitees der sudanesischen Ärzte am frühen Montagmorgen mindestens 97 Zivilisten getötet und 365 weitere verletzt worden. Nicht alle Opfer könnten in Krankenhäuser gebracht werden, daher seien möglicherweise noch mehr Menschen gestorben, es gebe Hunderte Verletzte.
Armee gewinnt im Sudan aktuell die Oberhand
Bei den heftigen Kämpfen scheint aktuell die Armee die Oberhand zu gewinnen. Seitdem die Gewalt ausgebrochen ist, beschuldigen sich Armee und Miliz gegenseitig, verantwortlich zu sein. Auslöser der seit Samstag andauernden Kämpfe war die geplante Eingliederung der RSF in die Armee.
„Jahrelange Konkurrenz zwischen beiden Sicherheitskräften, die nur durch eine Zweckgemeinschaft gegen die Zivilgesellschaft zusammengehalten wurden, entlädt sich jetzt in offener Feindseligkeit“, sagte Gerrit Kurtz, Politologe der Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin. „Beide Kräfte sind gut bewaffnet, auch wenn die RSF keine Luftwaffe haben und weniger schwere Waffen.“ (mse)