1. Startseite
  2. Politik

Sabotagepläne und Putins Gesundheit: US-Leaks zum Ukraine-Krieg stützen Krebs-Gerüchte

Erstellt:

Von: Sandra Kathe

Kommentare

Gerüchte über eine schwere Erkrankung von Russlands Machthaber gibt es schon lange. Auch in den geleakten Geheimdokumenten ist nun von einer Chemotherapie die Rede.

Moskau – Ein massives Datenleck der US-Regierung mit Geheimdokumenten zum Ukraine-Krieg sorgt seit Tagen für großes Rätselraten. Sind die Informationen echt? Wurden Details manipuliert? Wenn ja, von welcher Seite? Und wie kamen sie überhaupt an die Öffentlichkeit? Die geleakten Erkenntnisse reichen über vermeintliche Waffenbestände der Ukraine, Informanten in engen Moskauer Regierungskreisen und russische Sabotagepläne. Und ganz nebenbei könnten sie sogar Aufschlüsse über seit langem schwelende Krankheitsgerüchte über den russischen Machthaber geben.

So berichtet etwa das US-Nachrichtenportal Vice über ein Dokument, das von einem angeblichen Sabotageplot durch Moskauer Regierungs- und Militärvertreter berichtet. Demnach hätten der Sekretär des russischen Sicherheitsrats, Nikolai Patruschew, und Generalstabschef Waleri Gerassimow geplant, russische Truppen an die Südfront der Ukraine zu verlegen, um den Kriegsverlauf an Wladimir Putin vorbei zu beeinflussen. Bei der Quelle soll es sich laut dem Bericht um eine nicht identifizierte Kontaktperson aus dem Umfeld des Kreml handeln. Ihre Informationen sollen von Mitte Februar 2023 stammen.

Um Wladimir Putins Gesundheitszustand gibt es seit Jahren Gerüchte.
Um Wladimir Putins Gesundheitszustand gibt es seit Jahren Gerüchte. (Archivfoto) © Ilya Pitalev/AFP

Mögliche Krankheit von Wladimir Putin: Geheimdokument spricht von geplanter Chemotherapie

Eine wichtige Nebeninformation, die nur in einem Nachsatz des im Internet veröffentlichten Dokuments vorkommt: Die Truppenverlegung sei um den 5. März geplant gewesen, weil Putin in dieser Zeit „einen neuen Zyklus Chemotherapie beginnen“ sollte und damit nicht in die Taktik-Änderung hätte eingreifen können. Sollte es sich bei dem abfotografierten Dokument und den darin enthaltenen Informationen um authentische Angaben handeln, wären die anhaltenden Gerüchte über eine schwere Krankheit des Kreml-Herrschers erstmals offiziell bestätigt.

Gerüchte darüber, dass Putin nicht nur an Krebs, sondern auch an Parkinson leiden soll, kursieren schon länger. Immer wieder liefern Bild- und Videomaterialien angebliche Belege für die vermeintlichen Gesundheitsprobleme des 70-Jährigen. Von offiziellen Stellen werden die Berichte immer wieder dementiert und auch Kreml-Insider betonen häufig, dass Putin an keiner Krankheit leide.

Geleakte Dokumente zum Ukraine-Krieg: Authentizität der Geheimdokumente wird geprüft

Die Dokumente, die nach übereinstimmenden Medienberichten bereits vor Wochen erstmals auf einer bekannten Gaming-Plattform aufgetaucht sein sollen, enthalten auch taktische Pläne des ukrainischen Militärs für eine geplante Gegenoffensive und gelten in Fachkreisen bereits als „Alptraum“. Während die US-Regierung angekündigt hat, die Daten auf ihre Authentizität zu untersuchen, gibt es vonseiten der Ukraine bereits Ankündigungen einer geplanten Taktikänderung, die zumindest auf die Echtheit eines Teils der Daten schließen lässt.

Neben ukrainischen Militärgeheimnissen haben die Leaks aber auch mögliche Schwächen des russischen Militärs und hohe Verlustzahlen offengelegt. Deshalb kursierten neben den vermeintlichen Original-Dokumenten schnell auch offenbar gefälschte Versionen in russischen Telegram-Gruppen, in denen russische und ukrainische Verlustzahlen verfälscht dargestellt wurden, was die Untersuchung nach Echtheit und Täuschung noch schwieriger machen sollte. Inzwischen ist die US-Regierung auch einem möglichen Urheber des Datenlecks auf der Spur. (saka)

Auch interessant

Kommentare