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Putin umgarnt Afrika immer heftiger - mit Milliarden und Schulplänen

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Erster Afrika-Russland-Gipfel
Der russische Präsident Wladimir Putin (1. Reihe, M) steht mit den Führern afrikanischer Länder für ein Gruppenfoto im Rahmen des ersten Russland-Afrika-Gipfels zusammen. © Valery Sharifulin/POOL TASS Host Photo Agency/dpa

Der Westen hat sich von Russland abgewendet. In Afrika aber hat der russische Präsident Putin noch immer Verbündete - und sorgt dafür, dass das so bleibt.

Moskau - Im Rahmen der Plenarsitzung der Zweiten Internationalen Parlamentarischen Konferenz Russland-Afrika, die am 19. und 20. März in Moskau stattfand, sagte der Sprecher des russischen Parlaments, Wjatscheslaw Wolodin, afrikanische Länder seien immer gleichwertige Verbündete für Russland gewesen. Das berichtete die russische staatliche Nachrichtenagentur Tass. Er machte demnach darauf aufmerksam, dass „Russland und die afrikanischen Staaten trotz illegaler Sanktionen aus Washington ihre Handels- und Wirtschaftskooperation ausbauen“.

Die Beziehungen zwischen Russland und den afrikanischen Ländern seien immer auf einer uneigennützigen Basis und Gleichberechtigung aufgebaut worden, was man von den Vereinigten Staaten und Europa, die ihre Kolonialpolitik fortsetzen würden, nicht behaupten könne, führte der Duma-Sprecher weiter aus. „Es ist notwendig, zu betonen: Russland und die afrikanischen Länder sind gleichberechtigte Verbündete und Partner. Unsere Beziehungen beruhen seit jeher auf einer uneigennützigen Basis, auf den Grundsätzen des gegenseitigen Respekts und der Nichteinmischung in die inneren Angelegenheiten“, so Wolodin. Der afrikanische Kontinent sei für Russland „nie ein Gegenstand merkantiler Interessen, der Nutzung von Arbeitskräften und Rohstoffressourcen“ gewesen.

Handelsbeziehungen Russland-Afrika: USA und Europa „setzen ihre Kolonialpolitik fort“

Die USA und Europa, die das Feindbild Russlands darstellen, hätten eine andere Absicht: „Washington und Brüssel versuchen, die Kontrolle über die russischen und afrikanischen Bodenschätze zu übernehmen. In Wirklichkeit setzen sie ihre Kolonialpolitik fort. Sie greifen zu allen Mitteln, einschließlich Gewalt und Terrorismus, um ihren eigenen Vorteil zu erlangen“, erklärte Wolodin. Und weiter: „Es ist nicht Sache Washingtons, uns zu lehren, wie man Beziehungen aufbaut, Freundschaft schließt und Pläne für die Zukunft schmiedet.“

Die Handelsbeziehungen zwischen Russland und den afrikanischen Staaten würden stetig wachsen. Der gegenseitige Handelsumsatz erreichte laut Tass zum Ende des letzten Jahres fast 18 Milliarden Dollar. „Russland und die afrikanischen Staaten bauen trotz der illegalen Sanktionen aus Washington ihre Handels- und Wirtschaftskooperation aus“. Wolodin schloss: „Heute spielt der afrikanische Kontinent eine wichtige Rolle bei der Lösung globaler und regionaler Probleme. Und sie wird nur noch wachsen.“

Starke Wirtschaftsbeziehungen: Putin erlässt afrikanischen Staaten Schulden in Höhe von 20 Milliarden Dollar

Auch der russische Präsident Wladimir Putin äußerte sich am Montag (20. März) und sagte, Russland habe den afrikanischen Staaten Schulden in Höhe von mehr als 20 Milliarden Dollar erlassen. Dabei erhofft er sich wohl ein weiteres Erstarken der Wirtschaftsbeziehungen zwischen Russland und den Ländern des afrikanischen Kontinents. „Der verstärkte Übergang zu nationalen Währungen bei der finanziellen Abwicklung und die Einrichtung neuer Transport- und Logistikketten werden die Entwicklung der gegenseitigen Handelsumsätze erleichtern“, so Putin.

Es fand noch eine weitere Annäherung des russischen Präsidenten an die afrikanischen Staaten statt: Das belarussische Medienprojekt Nexta, das in Polen sitzt und sich gegen das autoritär-diktatorische Regime in Belarus wendet, schreibt auf Twitter, die afrikanischen Sprachen Swahili und Amharisch würden ab sofort in russischen Schulen unterrichtet werden. Dies soll der Direktor des Instituts für Asien- und Afrikastudien an der Staatlichen Universität Moskau, Alexei Maslov, angekündigt haben.

Ukraine-Krieg: Afrika gespalten

Russland versucht seit Jahren, seinen Einfluss in Afrika auszubauen und nach wie vor stärken einige afrikanische Staatschefs Putin den Rücken. Obwohl die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs für den afrikanischen Kontinent enorm sind, unterzeichneten beispielsweise nicht alle Länder Afrikas die jüngste Resolution der Vereinten Nationen, in welcher der russische Truppenabzug und eine Friedenslösung gefordert wurden. Als einen Grund für die gespaltene Haltung Afrikas schilderte ein Afrika-Experte IPPEN.MEDIA, der Krieg werde als weit entfernter Ost-West-Konflikt wahrgenommen, mit dem Afrika grundsätzlich nichts zu tun hat. (ale)

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