Lawrow wird öffentlich ausgelacht – USA sehen darin klares Zeichen für Russland
Die Rede von Sergei Lawrow beim G20-Gipfel ruft beim Publikum eine erstaunliche Reaktion hervor. Die USA interpretieren dies auf ihre Weise.
Neu-Delhi/Washington, D.C. – Es war der Moment rund um den G20-Gipfel in Indien: Das internationale Publikum brach in Gelächter aus, als der russische Außenminister Sergej Lawrow bei einer Konferenz behauptete, sein Land tue alles, um den Ukraine-Krieg zu beenden.

Der Sprecher des US-Außenministeriums, Ned Price, sieht diese Reaktion und die anschließende massenhafte Verbreitung der Szene in den sozialen Medien als ein deutliches Zeichen. Und zwar dafür, dass Russland dabei sei, seinen Informationskrieg zur Ukraine zu verlieren. Wer im Raum gewesen sei und Lawrow gehört habe, habe genauso reagieren müssen wie anscheinend alle anderen auch, sagte Price am Montag (6. März) laut Newsweek zu Journalisten.
Die Welt würde sich keine Illusionen mehr darüber machen, dass Russland den Krieg begonnen habe und diesen auch beenden könne, so Price - auch wenn der Kreml hartnäckig behaupte, der Westen sei dafür verantwortlich. Warum Wladimir Putin und seine Verbündeten neuerdings auf dieses Narrativ setzen, erklärte kürzlich ein Russland-Experte.
Gespräch zwischen Lawrow und Blinken zur Ukraine
Der Sprecher des US-Außenministeriums gab außerdem Details aus dem Zusammentreffen von US-Außenminister Anthony Blinken und Lawrow am Rande des G20-Gipfels in Neu-Delhi bekannt. Das Gespräch habe rund zehn Minuten gedauert. Blinken habe dabei seine Meinung deutlich gemacht, dass Lawrow eine „feindliche Haltung“ zur Wahrheit habe.
Ziel des Gesprächs sei nicht gewesen, Russland zu einer kurzfristigen Änderung seiner Haltung im Ukraine-Krieg zu bewegen - denn darüber mache sich die USA keine Illusionen. Stattdessen sei es darum gegangen, „uns diplomatisch zu engagieren und klarzumachen, wo die Vereinigten Staaten stehen“, so Price.
USA wollen prorussische Sympathien brechen
Eine wichtige Aufgabe der USA und ihrer Verbündeten im Ukraine-Krieg sei es, prorussische Sympathien zu „brechen“. Und zwar vor allem in Staaten wie Indien und China, die dem Ukraine-Krieg anscheinend neutral gegenüberstehen und von ihrer Loyalität zu Russland profitieren. Dies geschehe, indem Falschinformationen bekämpft würden, so der US-Vertreter. „Wir wissen, dass Russland Desinformation sät, Lügen über die strategischen Absichten der NATO. Wir glauben, dass das beste Gegenmittel gegen Desinformation und Fehlinformation Information ist“, wird Price von Newsweek zitiert. (smu)