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Interne Machtkämpfe bei „Proud Boys“: Splittergruppe will „Weißen Genozid“ bekämpfen

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Von: Marvin Ziegele

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Anhänger der rechtsextremen „Proud Boys“ in den USA.
Anhänger der rechtsextremen „Proud Boys“ in den USA. © Nathan Howard/dpa

Offenbar gibt es Streitigkeiten innerhalb der rechtsextremen Organisation „Proud Boys“. Ein führendes Mitglied will die Organisation umbenennen.

Washington – Unter den Mitgliedern der rechtsextremen US-Organisation „Proud Boys“ ist es offenbar zu internen Machtkämpfen gekommen. Der weiße Nationalist Kyle Chapman, der den „Taktischen Verteidigungsarm“ der Organisation gegründet hat, kritisierte den Vorsitzenden Enrique Tarrio. Im selben Atemzug kündigte er an, die Organisation neu strukturieren zu wollen, um den „Weißen Genozid“ und das „Versagen des Multikulturalismus“ zu bekämpfen, wie das Nachrichtenportal „Newsweek“ berichtet.

„Proud Boys“: Rechtsextreme Gruppierung soll umbenannt werden

In einer verschlüsselten Nachricht auf Telegram soll Chapman sich rassistisch über Enrique Tarrio geäußert und dazu weitere Neonazi-Rhetorik genutzt haben. Der Anführer, der seinen Platz „ergaunert“ habe, sei abgesetzt worden und die Gruppe solle unbenannt werden in „Proud Goys“. Bei dem Terminus „Goy“ handelt es sich um ein hebräisches Wort, dass eine nicht-jüdische Person beschreibt. Gelegentlich wird das Wort von weißen Suprematisten genutzt, um ihre antisemitischen Überzeugungen zum Ausdruck zu bringen.

„Wegen des kürzlichen Scheiterns des Vorsitzenden Enrique Tarrio, sich mit Ruhm und Ehre auf dem Schlachtfeld zu beweisen, wurde entschieden, dass ich, Kyle Chapman, meinen Sitz als Präsident der Proud Boys einnehmen“, so Chapman. „Unser Logo soll umgehend geändert werden, um die Überzeugungen der Proud Boys zu repräsentieren. Wir werden uns nicht länger vor der linken Seite ducken und akzeptieren, dass symbolische Schwarze unsere Anführer sind. Wir werden keine Homosexuellen oder andere ‚unerwünschte Personen‘ in unseren Reihen akzeptieren. Wir werden die zionistischen Kriminellen konfrontieren, die unsere Gesellschaft zerstören wollen.“

„Proud Boys“: Splittergruppe will „Weißen Genozid“ bekämpfen

Chapman, der Bekanntheit erhielt, als er im Jahr 2017 einen Demonstranten auf einer Wahlkampfveranstaltung von Donald Trump mit einem Stock schlug, sagte, dass die „Proud Goys“ für weiße Menschen kämpfen sollen, die in ihren eigenen Ländern weiße Interessen in den Gesetzen verankern könnten. Erst kürzlich wurde bekannt, dass die „Proud Boys“ Donald Trump im Kampf um die verlorene US-Wahl 2020 zur Seite stehen wollen.

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