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US-Wahl 2020: Streit bei „Proud Boys“ – Ranghohes Mitglied will Macht an sich reißen

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Von: Mirko Schmid

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Nach der Niederlage gegen Joe Biden spricht Donald Trump offen von Wahlbetrug. Seine Fans stehen hinter ihm. Jetzt rufen die rechtsextremen „Proud Boys“ zur Großdemonstration auf.

Update vom Donnerstag, 12.11.2020, 11.50 Uhr: Innerhalb der rechtsextremen Organisation „Proud Boys“ ist es zu Streitigkeiten gekommen. Wie das Nachrichtenportal „Newsweek“ berichtet, will ein führendes Mitglied die Rolle des Anführers der „Proud Boys“ übernehmen und die Gruppe umbenennen. Damit soll der „Weiße Genozid“ und das „Versagen des Multikulturalismus“ bekämpft werden.

US-Wahl 2020: Für Donald Trump - Rechtsextreme „Proud Boys“ marschieren

Update vom Mittwoch, 11.11.2020, 10.25 Uhr: Die „Proud Boys“ sind bereit. Wie von Donald Trump im Vorfeld der US-Wahl 2020 gefordert, stehen sie Gewehr bei Fuß, um dem abgewählten Präsidenten bei seinem Kampf gegen den Wahlsieg von Joe Biden zu unterstützen. Der von der rechtsextremen Gruppe geplante Großkundgebungen „Million Maga March“ und „Stop the Steal“ am kommenden Samstag sorgt jedenfalls schon jetzt für viel Unruhe in der Bundeshauptstadt Washington.

Die demokratische Bürgermeisterin Muriel Bowser hat nun verkündet, wie sich die Stadt auf den Protestmarsch der „Proud Boys“ vorbereiten will. „Ich habe mich mit meinem Team zusammengesetzt und darüber gesprochen“, so Bowser gegenüber Reportern. „Wir verfolgen diese Aktionen und sind darauf vorbereitet. Wir werden dort sein, um die friedliche Durchführung von Demonstrationen zu unterstützen.“ Die „Proud Boys“ sind dafür bekannt, ihre Waffen offen zur Schau zu stellen. Das ist in Washington verboten. Sollte es zu Verstößen kommen, sei dies Sache der Polizei, so Bowser.

Die rechtsextremen und gewaltbereiten „Proud Boys“ wollen für Donald Trump aufmarschieren

Erstmeldung vom Dienstag, 10.11.2020: USA - Donald Trump hat die US-Wahl 2020 krachend verloren, will seine Niederlage aber nicht akzeptieren. Seinen Anhänger:innen erzählt er seit Tagen, dass ihm die Wahl „gestohlen“ worden sei und ventiliert wüste Anschuldigungen gegen Wahlbüros, ganze Bundesstaaten und die Demokraten sowieso. Bewiesen ist davon: nichts.

Die „Proud Boys“ auf einer Demonstration in Portland.
Die „Proud Boys“ planen einen Marsch für US-Präsident Donald Trump. (Archivfoto) © Maranie R. Staab/AFP

Doch seine Worte machen Eindruck bei seinen treusten Fans, die sich seit Tagen auf den Straßen der Großstädte der USA kleinere Gefechte mit der feiernden Menge liefert, die sich über die Wahl von Joe Biden freut. Jetzt ruft eine Gruppe seiner wohl gefährlichsten Anhänger dazu auf, am Samstag (14.11.2020) um 12 Uhr Ortszeit in Washington D.C. für Donald Trump und gegen den unbewiesenen Wahlbetrug auf die Straße zu gehen. Die rechtsextreme, paramilitärische Gruppe „Proud Boys mobilisiert für den „Million MAGA March“.

Dieser geplante „Marsch der Millionen“ unter Trumps Motto „Make America Great Again“ („MAGA“) in der US-amerikanischen Hauptstadt könnte der vorläufige Höhepunkt von zum Teil gewalttätigen Auseinandersetzungen sein, die es zwischen den Anhänger:innen von Joe Biden und den Fans von Donald Trump in den letzten Tagen vereinzelt schon in anderen Großstädten in den USA wie Sacramento (Kalifornien), Philadelphia (Pennsylvania) und Phoenix (Arizona) gegeben hatte.

Donald Trump hatte die „Proud Boys“ aufgefordert, sich „bereitzuhalten“

Dabei waren mehrfach die Fäuste zwischen den sich unversöhnlich gegenüberstehenden Gruppierungen geflogen. Diese Auseinandersetzungen verbildlichen, wie tief die Spaltung zwischen den politischen Lagern in den USA ist, die sich spätestens in den vier Jahren unter der Herrschaft von Donald Trump verfestigte. Auch wenn Joe Biden in seiner Siegesrede ankündigte, das Land wieder zusammenführen zu wollen und alle Amerikaner:innen dazu aufrief, „sich gegenseitig eine Chance zu geben“.

Dass sich jetzt ausgerechnet die rechtsextremen und gewaltbereiten „Proud Boys“ anschicken, die Proteste anzuführen, dürfte niemanden mehr überraschen. Schließlich hatte Donald Trump die paramilitärisch organisierte Schlägertruppe während des ersten TV-Duells mit Joe Biden unverhohlen dazu aufgerufen, zunächst einen Schritt zurückzutreten, sich aber „bereitzuhalten“. Wofür, das sagte Trump nicht, aber die „Proud Boys“ selbst nahmen den Faden begeistert auf und schworen „ihrem“ Präsidenten, für ihn zu „kämpfen“, wenn ihm die Wahl „gestohlen“ werde. Dies ist aus der Sicht der frauenverachtenden Rechtsextremen nun passiert, dass es keine Beweise für einen Wahlbetrug gibt, lassen sie nicht gelten.

Washington D.C. bereitet sich auf den Aufmarsch der „Proud Boys“ und anderer Fans von Donald Trump vor

Bürgermeisterin Muriel Bowser (Demokraten) erkärt, dass sich ihre Stadt bereits für den Aufmarsch der Rechten vorbereitet. „Ich habe mich heute Morgen mit meinem Team zusammengetan, um einen zusätzlichen Bericht über eine Karawane zu erhalten, die irgendwo im Süden starten könnte und hier ihren Höhepunkt findet“, so Bowser gegenüber Reportern am Dienstag (10.11.12). Der Polizeichef der US-Hauptstadt werde gegenüber den Fans von Donald Trump eine ähnliche Haltung einnehmen wie am letzten Wochenende, als tausende Fans von Joe Biden und Kamala Harris vor dem Weißen Haus und in den Straßen von Washington D.C. gefeiert hatten. Es werde darauf geachtet, dass eine friedliche Demonstration stattfände., unterstrich Muriel Bowser. (Mirko Schmid)

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