„Putins Stimme“ über Attentat-Szenario auf Russlands Präsidenten – „Käme sofort zu Atomschlag“
Der russische Moderator Wladimir Solowjow schmäht Landsleute, die gegen einen möglichen russischen Atomschlag sind – er kann sich einen eindeutigen „Casus Belli“ vorstellen.
Moskau – Es wäre wohl die furchtbarste Art, wie der Ukraine-Krieg noch viel schlimmer werden könnte: Der Einsatz russischer Atomwaffen. Diese Vernichtungswaffe einzusetzen – dagegen gibt es auch in Russland kritische Stimmen. Der Moderator des russischen Staatsfernsehens, Wladimir Solowjow, hat diese Kritiker nun offen attackiert.
Solowjow wird wegen seiner Nähe zum Kremlchef auch „Putins Stimme“ genannt. Er sprach von „verkorksten Pazifisten in Russland“, die „unter keinen Umständen“ diese Art Waffen einsetzen würden.

Einsatz von Atomwaffen: Solowjow sieht in Anschlagsszenario auf Putin Grund für Atomschlag
Solowjow gab den Kommentar in seiner Radiosendung „Full Contact“ ab. Er zeichnete ein Szenario: Sollten Feinde des Kremls versuchen, seinen Präsidenten zu ermorden, müsse Russland handeln. Würde die Ermordung Wladimir Putins „von ausländischen Geheimdiensten durchgeführt“, käme dies einem „casus belli gleich und es käme sofort zu einem Atomschlag“.
Casus belli ist ein lateinischer Ausdruck für eine Handlung oder Situation, die einen Krieg provoziert oder rechtfertigt. Das Video zur Radiosendung wurde laut Newsweek von Russian Media Monitor, einer unabhängigen Gruppe, die von der investigativen Journalistin Julia Davis „zur Bekämpfung der russischen Propaganda“ gegründet wurde, aufgenommen, übersetzt und auf YouTube veröffentlicht.
Bei Ukraine-Erfolgen: Russland „wird vollständig in den Krieg eintreten“ – auch Einsatz von Atomwaffen möglich
Später prognostizierte Solowjow, Russland werde „vollständig in den Krieg eintreten“, wenn die Ukraine mit einem Gegenangriff „strategischen Erfolg“ erziele. Er habe „keinen Zweifel“, wie Putin auf einen solchen Rückschlag reagieren würde, sagte er: „Wenn nötig, wird es eine Mobilisierung unserer Gesellschaft und Industrie geben. Alle notwendigen Armeereserven werden herangezogen.“
So sagte Solowjow weiter, Russland werde „wie nie zuvor aufgewühlt und wird trotz vorübergehender Verluste weiter kämpfen“. Dies solle so lange geschehen, „bis die ukrainische Nation der Nazis zusammen mit ihren Kollaborateuren, einschließlich Polen, den baltischen Staaten und andere Drecksäcke vollständig zerstört“ seien. Der Nazi-Vorwurf an die Ukraine ist ein Standard-Stilmittel der russischen Propaganda. (cgsc)