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Warum die Wagner-Söldner in Bachmut scheitern könnten

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Von: Moritz Serif

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Jewgeni Prigoschin ist als „Putins Koch“ bekannt. Doch angeblich spekuliert der Kreml darauf, den Wagner-Chef im „Fleischwolf“ Bachmut zu zermürben. 

Bachmut – Jewgeni Prigoschin, Chef der Wagner-Gruppe, gefällt sich in seiner Rolle als Außenseiter gegen das russische Establishment. Doch wie lange noch? Es mehren sich die Anzeichen, dass der Wagner-Boss zunehmend in die Enge getrieben wird. Seine Truppe musste in der Schlacht um Bachmut nämlich schwere Verluste hinnehmen. Verluste hat der Wagner-Chef auch bei seinem Vermögen. Prigoschin gab Unsummen für die Rekrutierung von bis zu 40.000 Gefangenen aus.

Putins Koch
Jewgeni Prigoschin, bekannt als „Putins Koch“, in einem Twitter-Video. (Screenshot) © Dmitri / Twitter

Dennoch hat Wagner mit akutem Personalschwund in Form von Toten zu kämpfen. Er beschuldigt immer wieder das russische Verteidigungsministerium, dass es seine Kämpfer im Ukraine-Krieg im Stich lasse. Analysten halten es laut CNN allerdings für möglich, dass das Establishment um Wladimir Putin den Militärchef im „Fleischwolf“ Bachmut zermürben lässt oder auf seine Tötung spekuliert.

Prigoschin fleht Russlands Militär um Beistand an

Kürzlich räumte Prigoschin ein, dass der Kampf in Bachmut „schwierig, sehr schwierig ist, da der Feind um jeden Meter kämpft“. In einer weiteren Videobotschaft sagte Prigoschin: „Wir brauchen das Militär, um die Zufahrten abzuschirmen. Wenn sie das schaffen, ist alles in Ordnung. Wenn nicht, dann wird Wagner zusammen mit den Ukrainern in Bachmut eingekesselt sein.“ Prigoschin benötigt immer noch dringend Nachschub in Form von Munition.

Wagner hat in der Umgebung von Bachmut zwar weiter vorrücken können und hält nun den östlichen Teil der Stadt. Bislang reicht es allerdings nicht, um die Ukrainer aus der Stadt zu vertreiben. Laut Medienberichten habe Wagner auch weniger Soldaten als die Ukraine.

Russischer Verteidigungsminister will „Prigoschin schwächen“

Die in Washington, D.C. ansässige Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) geht davon aus, dass Verteidigungsminister Sergei Schoigu „wahrscheinlich die Gelegenheit ergreift, sowohl Elite- als auch Sträflingskräfte von Wagner in Bachmut einzusetzen, um Prigoschin zu schwächen und seine Ambitionen auf mehr Einfluss im Kreml zu vereiteln“.

Mittlerweile schießt der Kreml verbal zurück. Der kremlnahe Politologe Alexej Muchin wirft Prigoschin vor, selbst Karriere in der Politik machen zu wollen. Außerdem sei der Wagner-Chef ein inkompetenter Kommandant. „Er hat die Wagner-Kämpfer einem großen Risiko ausgesetzt, durch den erwarteten Gegenangriff eingekesselt zu werden“, sagte er. (mse)

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