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„Wagner wird Geschichte“ - Prigoschin kündigt Ende der Söldner-Armee an

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Von: Daniel Dillmann

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Jewgeni Prigoschin sieht seine Wagner-Söldner am Ende. Die Privatarmee werde bald schon „aufhören, zu existieren“.

Moskau – Der Ukraine-Krieg läuft für den Kreml nicht wie geplant. Das machen nicht nur die hohen Verluste Russlands deutlich, sondern auch die vielen Spekulationen über Streit in der Führungsriege. Einer, der die Gerüchte immer wieder befeuert, ist Jewgeni Prigoschin, Chef und Gründer der berüchtigten Söldner-Armee namens „Wagner-Gruppe“.

Im Verlauf des Ukraine-Konflikts hatte sich Prigoschin immer wieder negativ über die Militärführung Moskaus geäußert. Der auch als „Putins Koch“ bekannte Oligarch beschwerte sich, man würde seinen Söldnertruppen den Nachschub an Munition verweigern. Das wäre einer der Gründe, warum es Russland so lange nicht gelungen sei, die strategisch wichtige Stadt Bachmut zu erobern.

Ein Söldner der Wagner-Gruppe in der im Ukraine-Krieg heftig umkämpften Stadt Bachmut.
Ein Söldner der Wagner-Gruppe in der im Ukraine-Krieg heftig umkämpften Stadt Bachmut. © IMAGO/Evgeny Biyatov

Wagner „wird aufhören, zu existieren“ – Düstere Prognose von Prigoschin

Nun äußerte sich Prigoschin erneut und stellte der Zukunft seiner Privatarmee eine düstere Prognose. „Wir nähern uns einem Punkt, an dem Wagner enden wird“, so der Multimillionär im Interview mit dem russischen Militärblogger Semyon Pegow. Bald schon werde die Gruppe „aufhören zu existieren“ und „Geschichte werden“. Laut dem US-Nachrichtenportal Newsweek lässt sich nicht feststellen, wann genau das Interview aufgenommen wurde.

Einen exakten Grund für das von ihm prognostizierte Ende seiner Söldner-Armee nannte Prigoschin, der als enger Vertrauter des russischen Präsidenten Wladimir Putins gilt, nicht. Allerdings erwähnte er erneut seine Forderungen nach mehr Munition für die Wagner-Gruppe – ein deutlicher Seitenhieb gegen Russlands Generäle.

Wagner-Söldner: Nicht nur im Ukraine-Krieg im Einsatz

Söldner-Einheiten der Wagner-Gruppe kämpfen nicht nur im Ukraine-Krieg. Prigoschin schickte bereits Kämpfer in zahlreiche Krisenherde, darunter unter anderem Länder wie Syrien, Libyen, die zentralafrikanische Republik und Mail. Eine Stationierung von Wagner-Soldaten im Sudan verneinte Prigoschin aber erst vor kurzem. Kein einziger seiner Kämpfer befinde sich in dem vom Bürgerkrieg zerrissenen Land.

Als seien das nicht schon genug schlechte Nachrichten, will der Wagner-Chef auch den Zeitpunkt einer Gegenoffensive Kiews im Ukraine-Krieg bereits kennen. Laut der staatlich kontrollierten, russischen Nachrichtenagentur TASS sagte Prigoschin, der Schlag gegen russisch besetzte Gebiete würde am 15. Mai erfolgen. Vor allem rund um Bachmut müsse sich Russland auf Angriffe der Ukraine einstellen. Bereits Ende April hatte auch die New York Times von Plänen einer bevorstehenden Gegenoffensive berichtet. (Daniel Dillmann)

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