Prigoschin stellt klar: Russland darf Ukraine-Krieg nicht verlieren
Jewgeni Prigoschin, Chef der Wagner-Gruppe, rechnet damit, dass die Ukraine Gebiete zurückerobern werde, die ihr bis 2014 gehörten. Russland müsse kämpfen.
Bachmut: Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin rechnet damit, dass die Ukraine Gebiete zurückerobern wird, wenn Russland die Kämpfe nicht weiter fortsetzt. „Ich bin mir absolut sicher, dass die Ukraine mithilfe des Nato-Blocks diese ‚roten Linien‘ durchbrechen und die Gebiete zurückerobern wird, die ihr bis 2014 gehörten“, sagte Prigoschin in einer Erklärung, die er auf Telegram veröffentlichte.
„Daran besteht kein Zweifel“, fügte er hinzu und sagte, dass der Krieg dann „wieder beginnen“ würde. Ein solcher Konflikt könne „noch tragischer und blutiger ausfallen als der erste. Deshalb müssen wir hier und jetzt für Russland kämpfen“, sagte der als „Putins Koch“ bekannte Unternehmer. Wenn seine Kämpfer „zurückweichen“, würde Russlands Frontlinie „zerbröckeln“.

Ukraine-Krieg: Prigoschin äußert sich zu Russlands Strategie
Prigoschins Kämpfer waren maßgeblich an den russischen Operationen zur Einnahme der östlichen Donezk-Stadt Bachmut beteiligt, die seit Monaten unter starkem Bombardement steht. Dem Institute for the Study of War (ISW) zufolge scheinen sich die Wagner-Söldner zusammen mit den russischen Streitkräften auf eine „Wendebewegung“ vorbereitet zu haben. Ziel sei es, die Kiewer Streitkräfte dazu zu zwingen, die Verteidigung der Stadt aufzugeben.
Der Think-Tank beruft sich dabei auf russische Quellen. Demnach seien die Kämpfer der Wagner-Gruppe möglicherweise durch den Osten und Nordosten Bachmuts vorgedrungen. Laut dem Nachrichtenportal Newsweek würde dies bedeuten, dass Russland von der Strategie, die Stadt einzukreisen, abgewichen wäre.
Ukraine-Krieg: Russlands Strategie
So hatte der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte noch am Sonntag, 5. März, darüber berichtet, dass Russland versucht habe, Bachmut „einzukesseln“. Allerdings hätten die Streitkräfte der Ukraine die Angriffe abwehren können. Das britische Verteidigungsministerium hatte am Samstag erklärt, dass Bachmut unter „zunehmend starkem Druck“ stehe. Zudem würden die Nachschubwege der Ukraine immer weiter eingeschränkt. Kiew habe Eliteeinheiten entsandt, um seine Kämpfer in der Stadt zu unterstützen, hieß es vonseiten des Ministeriums.
Verbliebende Einwohner:innen von Bachmut würden zu Fuß fliehen, berichtete Associated Press am Samstag. Vor dem Ukraine-Krieg hatte Bachmut rund 75.000 Einwohner. Der stellvertretende Bürgermeister der Stadt sagte der BBC am Samstag, dass „kein einziges Gebäude“ in Bachmut von den Kämpfen unberührt geblieben sei. (mse)