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Pink-Floyd-Gründer schlägt sich auf Russlands Seite – und provoziert im UN-Sicherheitsrat

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Von: Katja Thorwarth

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Pink-Floyd-Gründer Roger Waters hat auch zum Ukraine-Krieg eine Meinung.
Pink-Floyd-Gründer Roger Waters hat auch zum Ukraine-Krieg eine Meinung. © Victoria Jones/dpa

Pink-Floyd-Gründungsmitglied Roger Waters spricht vor dem UN-Sicherheitsrat und fordert Frieden. Er spricht auf Einladung Russlands.

New York - Pink-Floyd-Gründer Roger Waters hat sich mit antisemitischen Aktionen längst einen Namen jenseits der Bühne gemacht. Erinnert sei etwa an Konzerte, auf denen er Ballons in Schweineform mit Davidstern aufsteigen lies, und die ihm den Vorwurf einbrachten, „Antisemit, Verschwörungstheoretiker und Israel-Hasser“ zu sein. Zum Krieg in der Ukraine hat sich Waters unlängst auch geäußert.

Diesbezüglich sprach er von einem „Stellvertreterkrieg“, den die USA als der „Hauptaggressor“ angezettelt habe. Der gesamte Westen sei einer Gehirnwäsche unterzogen worden, und Waffenlieferungen an die Ukraine dienten dabei vor allem dem Profit der Rüstungsindustrie. Auch hatte er dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj „extremen Nationalismus“ vorgeworfen und die Einstellung von Waffenlieferungen gefordert. Solche Äußerungen scheinen Anlass für Russland gewesen zu sein, den Musiker als Redner zum UN-Sicherheitsrat einzuladen.

Pink-Floyd-Gründer Roger Waters spricht vor UN-Sicherheitsrat

Am Mittwoch (8. Februar) nun hielt Waters seine Rede vor der internationalen Organisation. Der 79-Jährige Musiker sagte per Videobotschaft vor dem wichtigsten UN-Gremium in New York, der russische Angriff auf die Ukraine sei „nicht unprovoziert“ erfolgt. „Die Invasion der Ukraine durch die Russische Föderation war illegal. Ich verurteile sie auf das Schärfste“, sagte der Brite. „Aber die russische Invasion der Ukraine war nicht unprovoziert. Deswegen verurteile ich auch die Provokateure auf das Schärfste.“

Der ukrainische UN-Botschafter Serhij Kyslyzja reagierte auf die Rede mit einer Anspielung auf den berühmten Pink-Floyd-Hit „Another Brick in the Wall“. „Wie traurig für seine früheren Fans, dass er die Rolle eines weiteren Steins in der Mauer akzeptiert, einer Mauer russischer Desinformation und Propaganda.“

Pink-Floyd-Gründer Roger Waters nach UN-Rede in der Kritik

Der stellvertretende US-Botschafter Richard Mills sagte ironisch, Waters‘ musikalische Qualitäten stünden außer Frage. „Seine Qualifikationen, zu uns als Experte über Waffenkontrolle oder europäische Sicherheitsbelange zu sprechen, erscheinen mir weniger einleuchtend.“

Die 1965 gegründete englische Gruppe Pink Floyd gehört mit Alben wie „The Dark Side of The Moon“ oder „The Wall“ zu den erfolgreichsten Bands der Rockgeschichte. Waters war bis Mitte der 1980er Jahre dabei. (ktho/dpa)

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