„Peinlicher Onkel“ von China: Putins Armee wirkt „entzaubert“
International ist Russland laut britischem Verteidigungsminister weitestgehend isoliert. Gleichzeitig soll China Russland Waffen angeboten haben. Wie ist die Lage wirklich?
München – Russlands diplomatisches Verhältnis zu den Staaten der Welt ist zerrüttet. Bis auf wenige Verbündete ist Präsident Wladimir Putin auf sich allein gestellt. Seine Kriegspläne in der Ukraine sorgen bereits seit geraumer Zeit für Entsetzen. Auch auf der Münchner Sicherheitskonferenz war Russland deshalb nicht eingeladen. Christoph Heusgen, Chef der diesjährigen Konferenz, sagte bereits im Vorfeld dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, dass dies keine „Plattform für Kreml-Propaganda“ sein dürfe.
Für den britischen Verteidigungsminister ist dies lediglich die logische Folge von einem Jahr Ukraine-Krieg. „Ich denke, es ist eine echte Herausforderung, wie es mit Russland in Zukunft weitergeht. Das Bemerkenswerte an diesem letzten Jahr ist, dass Putin jedes Mal, wenn es einen logischen Ausweg gab, diesen ignoriert hat“, sagte Ben Wallace dem ZDF.
Ukraine-Krieg: Britischer Verteidigungsminister nennt Putin „unbedeutend“
Putin habe auf „lange Sicht“ verloren, so Wallace. Insbesondere die Sanktionen seien verheerend für die russische Wirtschaft, was zahlreiche Arbeitsplätze vernichte. Dies sorge wiederum für innenpolitischen Druck. Neben der Innenpolitik spiegele auch die Außenpolitik den Zustand Russlands, was sich an den schweren Verlusten des Militärs zeige, so Wallace. Der Mythos einer „unbesiegbaren“ Armee sei längst entzaubert. Das sehe auch China, einer der letzten Verbündeten Russlands, so, mutmaßte Wallace. Russlands sei lediglich der „peinliche Onkel“ für die Regierung im Xi Jinping. Putin sei „unbedeutend“.

Chinas Absichten im Ukraine-Krieg sind indes unklar. Auf der Münchner Sicherheitskonferenz kündigte die Regierung an, dass man zum Jahrestag der russischen Invasion in der Ukraine, am 24. Februar, eine Friedensinitiative vorlegen wolle. Zeitgleich will China offenbar Waffen an Russland liefern, wie US-Außenminister Antony Blinken im Interview mit dem US-Sender NBC sagte. Blinken sprach dabei von „verschiedenen Arten von tödlicher Hilfe [...] einschließlich Waffen“, die China Russland in Aussicht gestellt habe.
Dabei berief sich der US-Politiker auf „Informationen, die bald an die Öffentlichkeit gelangen werden“. Blinken warnte, dass jegliche Waffenlieferung an Moskau „ernste Probleme“ nach sich ziehen würde. Außerdem kritisierte er die Haltung Pekings zum Ukraine-Krieg und sagte, China würde versuchen, „auf zwei Stühlen zu sitzen“. (tu)