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„Putins Messdiener“: Papst Franziskus attackiert Moskauer Patriarch Kyrill I.

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Von: Nail Akkoyun

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Papst Franziskus berichtet von einem Gespräch mit dem russisch-orthodoxen Kirchenoberhaupt Kyrill I. Darin warnt er den Moskauer Patriarch vor Wladimir Putin.

Vatikanstadt – Papst Franziskus hat sich erneut zum Ukraine-Krieg geäußert. Demnach habe er den Patriarchen der Russisch-Orthodoxen Kirche, Kyrill I., während eines Gesprächs davon gewarnt, „Putins Messdiener“ zu werden. In einem Interview, welches am Dienstag (03. Mai) in der italienischen Tageszeitung Corriere della Sera veröffentlicht wurde, erzählte Franziskus, Kyrill I. habe seine Rechtfertigungen für den Ukraine-Konflikt dargelegt – für den Papst unverständlich.

„Ich habe zugehört und ihm gesagt: Ich verstehe nichts davon“, sagte Franziskus über sein 40-minütiges Telefonat mit dem russischen Geistlichen, der als enger Vertrauter von Wladimir Putin gilt. „Bruder, wir sind keine Staatskleriker, wir können nicht die Sprache der Politik benutzen, sondern die von Jesus“, soll der Papst hinzugefügt haben.

Kyrill I. unterstützt Ukraine-Krieg: Nicht nur der Papst distanziert sich

Während Papst Franziskus inmitten des Kriegs in der Ukraine wiederholt zu einem Waffenstillstand aufgerufen und die Brutalität der Gefechte verurteilt hatte, unterstützt Kyrill I. nach wie vor den Krieg sowie die Propaganda aus Moskau. Darüber hinaus unterstützt das russische Kirchenoberhaupt Wladimir Putins homophober Rhetorik. Wie die Washington Post berichtet, hatten die Äußerungen Kyrills neben dem Papst auch andere Kirchenführer verärgert. Zuvor hatte auch der Papst ein geplantes Treffen abgesagt.

Enger Vertrauter Wladimir Putins: Der Moskauer Patriarch Kyrill I. (Archivfoto)
Enger Vertrauter Wladimir Putins: Der Moskauer Patriarch Kyrill I. (Archivfoto) © Alexander Nemenov/dpa

Einem Bericht der US-Zeitung Politico zufolge plant die Europäische Union (EU) in einer neuen Runde von Sanktionen gegen Russland, Kyrill I. als Strafe für dessen kriegsbefürwortende Haltung ins Visier zu nehmen. (nak)

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