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Corona-Beschlüsse
Corona-Einschränkungen: Lockdown an Ostern soll Sommerurlaub retten
- vonAnna Charlotte Groosschließen
Nach den beschlossenen Corona-Regeln von Bund und Ländern verteidigt Kanzleramtschef Helge Braun die Maßnahmen. Vor allem warnt er vor Reisen ins Ausland.
- Bund und Länder beschließen beim Corona-Gipfel neben einer Verlängerung des Lockdowns verschärfte Corona-Maßnahmen bezüglich Reisen.
- Kanzleramtschef Helge Braun weist besonders auf die Gefahr durch Corona-Mutanten hin.
- Helge Braun hofft auf Normalität im Sommer durch das Voranschreiten der Impfungen.
Berlin – Die Corona-Einschränkungen über Ostern sorgen für Kritik. Doch mit einem Blick auf einen entspannten Sommer verteidigte CDU-Politiker und Kanzleramtschef Helge Braun die beim Corona-Gipfel von Bund und Ländern beschlossenen Corona-Maßnahmen über Ostern. „Die britische Mutante hat auch in Deutschland die Führerschaft übernommen und sorgt jetzt für eine sehr ernstzunehmende dritte Welle“, sagte er in der Sendung „Frühstart“ von RTL und ntv. „Das macht leider wieder Beschränkungen erforderlich.“
Doch nach Ostern soll alles besser werden. Für die Zeit nach den Feiertagen stellte Braun deutlich mehr Schnelltests und mehr Impfdosen auch für die Hausärzte in Aussicht. „Mitte Mai und im Juni werden wir eine hohe Geschwindigkeit beim Impfen haben, deshalb ist ja unser Ziel, im Sommer soll jeder sein Impfangebot gehabt haben, und dann können wir zur Normalität zurückkehren.“
Corona-Gipfel: Helge Braun verteidigt Aufruf zum Verzicht von Urlaubsreisen über Ostern
Helge Braun (CDU) begrüßte die Entscheidung, über Ostern keine Urlaubsreisen innerhalb Deutschlands zuzulassen. „Das Virus verbreitet sich mit uns über Reisen. Wir wollen im Sommer möglichst viele Freiheiten wieder zulassen und deshalb ist es jetzt, an Ostern, einfach schwierig, wenn so viele Urlaubsreisen gemacht werden“, sagte Helge Braun gegenüber ntv. Wenn also jetzt alle Zuhause bleiben und damit das Infektionsgeschehen herunterfahren werden kann, könnten im Sommer möglicherweise wieder ausgedehntere Reisefreiheiten gelten sein, so der Hintergedanke.
Auch gegenüber Reisen ins Ausland äußerte Helge Braun klare Worte: „Wir haben sehr deutlich gesagt, dass wir diese Auslandsurlaube nicht billigen, wir haben regelmäßig drauf hingewiesen, dass, wenn sich Menschen aus unterschiedlichen Ländern im Ausland treffen, neue Mutanten entstehen können“, sagte er im Radiosender Bayern 2.
Entstehung und Verbreitung neuer Corona-Mutanten durch Auslandsreisen wie Mallorca
So konnten sich zum Beispiel bereits britische, brasilianische und südafrikanische Coronavirus-Mutanten durch Reiserückkehrer:innen leichter und schneller ausbreiten. Dass man derzeit nach Mallorca fliegen könne, habe Verärgerung unter den Ministerpräsident:innen und in der Bundesregierung ausgelöst, sagte Braun. Reiseforscher:innen warnten bereits, dass ein Ansturm auf Mallorca ein zweites Ischgl hervorbringen könnte. Im österreichischen Ski-Gebiet und Urlaubs-Hotspot hatte die Virus-Verbreitung 2020 an ganz neuer Dynamik gewonnen.
Bund und Länder appellierten am Montag dafür, keine unnötigen Reisen innerhalb des Landes sowie ins Ausland vorzunehmen. Bei Auslandsreisen soll es sowohl vor dem Hin- als auch vor dem Abflug verbindliche Tests geben, Airlines sollen ihre Flüge über Ostern nicht weiter ausweiten. „Wir leben in einer weltweiten Pandemie. Wer also nach Deutschland einreist, muss getestet werden“, sagte Braun. Deshalb solle für Reisende aus Risikogebieten auch weiter eine Quarantänepflicht gelten. Das könne auch Mallorca wieder treffen, wenn dort die Inzidenzen erneut steigen würden, so Braun.
Die nächsten Beratungen über das weitere Vorgehen in der Pandemie von Kanzlerin Angela Merkel und den Ministerpräsident:innen der Länder ist für den 12. April geplant. (Anna Charlotte Groos mit dpa und afp)
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