Früher Kritiker, jetzt Fan: J.D. Vance gewinnt Ohio-Vorwahl dank Trump-Unterstützung
Bei den Vorwahlen der Republikaner in Ohio entscheidet Bestseller-Autor J.D. Vance das Rennen für sich. Er gilt als politischer Zögling von Donald Trump.
Columbus – Noch vor wenigen Jahren gab sich J.D. Vance als scharfer Kritiker von US-Präsident Donald Trump. Nun hat er am Dienstag (3. Mai) mit großem Abstand die Vorwahlen der Republikaner in seiner Heimat Ohio gewonnen – wohl auch, weil er sich mittlerweile zum Trump-Fan gewandelt hat.
Bei den Primaries der Konservativen erhielt Vance tatkräftige Unterstützung durch seinen Förderer Trump, der seinen Status als Königsmacher der Republikanischen Partei durch den Sieg weiter festigen konnte. Der Autor des von Netflix verfilmten Erfolgsbuches „Hillbilly-Elegie“ wird damit bei den Kongress-Zwischenwahlen im November für die Republikaner für einen Sitz im Senat in Washington D.C. kandidieren.

Dank öffentlicher Unterstützung von Donald Trump: J.D. Vance gewinnt in Ohio
Der Nachrichtensender CNN sah den 37-Jährigen nach Auszählung fast aller Stimmen bei rund 32 Prozent. Sein härtester Rivale Josh Mandel kam demnach auf 24 Prozent.
Vance hatte in Umfragen lange Zeit hinter Mandel gelegen, der im konservativen Lager einflussreiche und finanzstarke Unterstützer hat. Das Blatt wendete sich, als Trump ihm Mitte April im parteiinternen Wahlkampf seine Unterstützung aussprach.
Ohio-Sieger J.D. Vance: Noch 2016 bezeichnet er Trump als „Idioten“
Der Autor und Finanzinvestor war in der Vergangenheit ein erklärter Trump-Gegner. Vor der Präsidentschaftswahl 2016, bei der Donald Trump überraschend gewann, bezeichnete er den Rechtspopulisten sogar als „Idioten“, den er „nie gemocht“ habe. Als Vance dann im vergangenen Jahr in das Vorwahlrennen der Republikaner in seinem Heimatstaat Ohio einstieg, distanzierte er sich von seinen früheren Äußerungen und trat als entschiedener Trump-Verfechter mit einer scharf rechten Politik auf.
Zwar hatten sich große Teile der Republikanischen Partei nach dem Angriff radikaler Trump-Anhänger auf das US-Kapitol im Januar 2021 von dem damaligen Präsidenten distanziert. In den folgenden Wochen und Monaten konnte der abgewählte Präsident dann aber wieder seine Kontrolle über die Partei festigen. Trump brachte bereits mehrfach eine erneute Kandidatur bei den Präsidentschaftswahlen 2024 ins Spiel.
Senat-Wahlen im November: Trump-Zögling J.D. Vance tritt gegen Tim Ryan an
Zunächst stehen allerdings die Kongress-Zwischenwahlen im November an, bei denen das Repräsentantenhaus und ein Drittel des Senats der USA neu gewählt werden. Vance wird dann gegen den Demokraten Tim Ryan um einen Sitz im Senat kämpfen. Ryan setzte sich bei den Vorwahlen der Partei von Präsident Joe Biden klar durch. Die Demokraten müssen befürchten, bei den Zwischenwahlen ihre Mehrheiten in Senat und Repräsentantenhaus zu verlieren. (juf/AFP)