Öl-Embargo gegen Russland: Türkei blockiert Durchfahrt von Tankern

Vor dem Bosporus stauen sich die Öltanker. Wegen des Öl-Embargos gegen Russland verschärft die Türkei die Kontrollen.
Ankara – Kurz nachdem das Öl-Embargo gegen Russland in Kraft getreten ist, sind im Bosporus erste Probleme in der Umsetzung aufgetreten. Bis Montagnachmittag (5. Dezember) ist mindestens 19 Öltankern der Zugang zu der Handelsstraße in der Türkei verwehrt worden. Das berichtet die Online-Ausgabe der Financial Times. Hinter der Blockade stehen Befürchtungen aus Ankara vor „katastrophalen“ Schäden in den türkischen Gewässern durch unversicherte Schiffe.
Das Embargo von EU und den G7 sieht vor, dass Rohöl aus Russland für maximal 60 Dollar pro Barrel verkauft werden darf. Dadurch sollen die russischen Einnahmen aus fossilen Brennstoffen begrenzt werden. Die Sanktion betrifft allerdings auch die Versicherungen der Öltransporter. Versicherer dürfen nur Transporte abdecken, die sich an das Embargo halten. Um dies sicherzustellen, fordert die Türkei nun zusätzliche Dokumente von den Schiffen.
Nach Inkrafttreten des Öl-Embargos: Türkei fürchtet „katastrophale“ Schäden
Den Versicherern zufolge gehe die Forderung weit über die Garantien hinaus, die üblicherweise gelistet werden müssen. Dennoch gebe es „konstruktive Diskussionen“, um das Problem zu lösen, berichtet der britische Guardian.
Die türkischen Meerengen, der Bosporus und die Dardanellen, zählen zu den meistbefahrenen Schiffsrouten der Welt. Die Durchfahrt ist dabei nicht ungefährlich, wobei es in der Vergangenheit öfters zu Schiffsunfällen im Bosporus kam. In einem Brief schrieb der Generaldirektor für Seefart der Türkei, dass die Durchfahrt von Schiffen mit Ladungen wie Erdölprodukten „im Falle eines wahrscheinlichen Unfalls katastrophale Folgen für unser Land, unser Vermögen und unsere Bevölkerung haben können.“ (vbu)