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Vermummte zünden Rauchbombe vor Flüchtlingsunterkunft

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Von: Katja Thorwarth

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Eine Ortstafel am Ortseingang von Gachenbach-Peutenhausen. (Symbolbild)
Eine Ortstafel am Ortseingang von Gachenbach-Peutenhausen. (Symbolbild) © Verwaltungsgemeinschaft Schrobenhausen

Vermummte zünden vor einer Asylunterkunft im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen Rauchkörper. Drei der Männer können vor der Polizei fliehen.

Gachenbach – Im oberbayerischen Gachenbach, Ortsteil Peutenhausen, ist es erneut zu einem rechtsextremen Vorfall gekommen. Am Donnerstag (9. Februar) zündeten sechs teilweise vermummte Angreifer vor einer Flüchtlingsunterkunft Rauchbomben. Aus den Dosen sei roter Signalrauch emporgestiegen, außerdem hätten sie ein Transparent ausgerollt, teilte das Polizeipräsidium Oberbayern Nord in Ingolstadt mit. Die Tatverdächtigen hätten für ihre Aktion die Straße blockiert und ihre Attacke zudem gefilmt.

Bevor die Beamten kamen, flüchteten die Männer. Bei der anschließenden Fahndung fanden die Polizisten drei der Männer in einem Wagen auf einem Rastplatz bei Dasing (Landkreis Aichach-Friedberg). Mehrere Rauchkörper und eine Kamera wurden sichergestellt. Die Polizei fahndete am Donnerstag noch nach den anderen mutmaßlichen Tätern. Die Ermittlungen dauern immer noch an.

Rauchbombe vor Flüchtlingsunterkunft: Dorf in Oberbayern fällt ausländerfeindlich auf

Wie die Süddeutsche Zeitung nun berichtet, ist das nicht der erste Vorfall dieser Art im oberbayerischen Dorf Peutenhausen. Demnach sei es wiederholt zu ausländerfeindlichen Aktionen gekommen, unter anderem habe eine extrem rechte Kleinpartei im Ortsteil der Gemeinde Gachenbach im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen Stimmung gegen die Flüchtlingsunterkunft macht. Bereits Ende Januar seien Parolen wie „Asylflut stoppen“ und Graffiti in einer Straße gesichtet worden.

Die SZ zitiert eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord, die erklärte, dass bei dem Anschlag geprüft werde, ob ein Zusammenhang mit den ausländerfeindlichen „Schmierereien“ der Kleinpartei bestehe. Diese wird vom Verfassungsschutz beobachtet. Laut Angaben der Sprecherin seien keine Dorfbewohner an dem Anschlag beteiligt gewesen.

Die EU will das Asylrecht weiter aushöhlen. Noch könnte die Ampel dem etwas entgegensetzen. Ein Gastbeitrag von Kerem Schamberger (medico international) und Wiebke Judith (Pro Asyl).

Rauchbombe vor Flüchtlingsunterkunft: CSU-Bürgermeister will keine Geflüchteten mehr ausnehmen

Hintergrund ist eine Ankündigung des CSU-Bürgermeisters Alfred Lengler, der im Januar medienwirksam verkündet hatte, keine Geflüchteten mehr aufzunehmen. Damit wurde dem Dorf, wie die SZ feststellt, die Aufmerksamkeit rechtsextremer Kreise zuteil. In dem 600-Einwohner-Dorf leben aktuell 50 geflüchtete Menschen. (ktho/afp)

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