NRW-Landtagswahl: SPD in Umfragen jetzt gleichauf mit CDU

Die CDU von Ministerpräsident Hendrik Wüst büßt in Umfragen vor der NRW-Landtagswahl Prozente auf die SPD ein.
Frankfurt - Die Landtagswahl in NRW ist die wichtigste aller Landtagswahlen 2022. Wer nach dem Urnengang im bevölkerungsreichsten Bundesland am 15. Mai als großer Sieger hervorgeht, schien lange klar: Ministerpräsident Hendrik Wüst mit seiner CDU. Zwar hat er erst im letzten Oktober das Amt von seinem Vorgänger und Kanzlerkandidaten Armin Laschet übernommen, doch in Umfragen lag Wüst lange vor seinem Herausforderer. Nun holt die SPD mit ihrem Spitzenkandidaten Thomas Kutschaty auf.
Hendrik Wüst | Thomas Kutschaty |
---|---|
CDU | SPD |
46 Jahre alt | 53 Jahre alt |
NRW-Ministerpräsident | Vorsitzender der SPD in NRW und Oppositionsführer |
Die Sozialdemokraten liegen laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts „Forsa“ inzwischen gleichauf mit der CDU, bei jeweils etwa 30 Prozentpunkten. Was ist passiert? Möglicherweise spielt die „Mallorca-Affäre“ eine Rolle, die in den letzten Tagen die NRW-CDU erschütterte. Erst sterben bei der Flut im Juli letzten Jahres 49 Menschen in Nordrhein-Westfalen, dann feiern CDU-Politiker eine pikante Geburtstagsfeier auf Mallorca und verstricken sich in Widersprüche. NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser musste zurücktreten. Auf NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach und Europaminister Stephan Holthoff-Pförtner, die auch auch Mallorca weilten, steigt der Druck ebenfalls.
NRW-Wahl: Koalition aus SPD und Grünen würde vor Schwarz-Gelb liegen
Zwar hat die CDU weiter Chancen, die Landtagswahl für sich zu entscheiden - dennoch steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sie in die Opposition muss. Denn auf Platz drei stehen die Grünen, die klar zu einer rot-grünen Koalition tendieren. Für die derzeitige Regierung aus CDU und FDP würde es aktuell nicht reichen. Denn die Grünen liegen mit 18 Prozent deutlich vor der FDP mit 8 Prozent.
Der Start des Wahl-O-Mats könnte die Umfragen zur NRW-Wahl im Wahlkampf-Endspurt nochmal beeinflussen. Seit Donnerstag (21. April) können Interessierte 38 Thesen mit „stimme zu“, „neutral“ oder „stimme nicht zu“ bewerten. Anschließend lassen sich manche Antworten doppelt gewichten. Nachdem die Parteien ausgewählt wurden, die man angezeigt haben möchte, werden prozentuale Übereinstimmungen mit dem Programm der jeweiligen Parteien angezeigt. (Max Müller)