„Fanatiker aus den USA“: Schwester von Kim Jong-un droht offen mit Eskalation
Nordkorea testet erneut Raketen. Kims Schwester, Yo Jong, spricht gegenüber den USA eine Warnung aus. Verkommt der Pazifik zum Schießstand?
Pjönjang – Nordkorea hat am frühen Montag (20. Februar) zwei ballistische Raketen in den Gewässern vor der Ostküste der koreanischen Halbinsel abgefeuert. Kurz darauf warnte die Schwester von Machthaber Kim Jong-un davor, dass weitere Raketen folgen würden, wenn die Vereinigten Staaten ihre Militärübungen mit Südkorea nicht einstellen würden.
Kim Yo Jong, eine der höchsten Beamtinnen des Landes, sagte der staatlichen koreanischen Zentralen Nachrichtenagentur KCNA, dass man den „Pazifischen Ozean als Schießplatz“ nutzen werde, wenn die USA nicht mit ihrer Einmischung aufhören würden. Darüber hatte unter anderem CNN berichtet.
Nordkorea feuert wieder – Kims Schwester nutzt Pazifik als „Schießstand“
Die Raketentests waren die zweiten innerhalb von drei Tagen. Pjöngjang hatte am Samstag eine ballistische Interkontinentalrakete (ICBM) gestartet. Das war der dritte Test dieser Art in weniger als einem Jahr. Als Reaktion darauf hielten die USA am Sonntag getrennte Übungen mit Südkorea und Japan ab, was von Nordkorea als Provokation empfunden wurde.

Außerdem sind in dieser Woche Atomübungen zwischen den USA und Südkorea geplant. Es gibt Berichte darüber, dass die Verbündeten im nächsten Monat ebenfalls Militärübungen auf der koreanischen Halbinsel abhalten werden. Nordkorea hatte am Freitag vor „beispiellosen Reaktionen“ auf diese Übungen gewarnt, falls sie stattfinden sollten.
Nordkorea feuert Raketen ab
Nach Angaben des japanischen Verteidigungsministeriums wurden beide Raketen am Montag gegen 7 Uhr Ortszeit abgefeuert. Die erste Rakete flog etwa 400 Kilometer weit bei einer maximalen Höhe von etwa 100 Kilometern, so das Ministerium in einer Erklärung. Die zweite Rakete wurde etwa 10 Minuten später in einer Höhe von rund 50 Kilometern abgefeuert und flog etwa 350 Kilometer weit.
Nordkorea bestätigte den Abschuss vom Montag und bezeichnete ihn als „Übung mit einem supergroßen Mehrfachraketenwerfer, der ein Mittel für einen taktischen Nuklearangriff ist“. Laut KCNA feuerte das Land zwei 600-mm-Mehrfachraketenwerfer (MRL) ab - Südkorea betrachtet Mehrfachraketenwerfer, die größer als 600 mm sind, als ballistische Raketen.
Kims Schwester droht den „Fanatikern aus den USA“
Nordkorea könnte zu weiteren Raketenstarts bereit sein. Sollte Pjöngjang die Präsenz der US-Streitkräfte in der Region als Bedrohung empfinden, werde es „entsprechende Maßnahmen“ ergreifen, heißt es. Kims Schwester drohte den „Fanatikern aus den USA“ damit, dass sie „den Preis zahlen werden“. (mose)