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Nordkorea testet neue Rakete – Forscher warnt vor „unruhigen Zeiten“

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Von: Martin Benninghoff

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Ein TV-Sender in Südkorea berichtet über die Raketentests von Nordkorea im März.
Ein TV-Sender in Südkorea berichtet über die Raketentests von Nordkorea im März. © Kim Jae-Hwan/Imago

Nordkorea hat wohl eine neue ballistische Rakete getestet, die ein technologischer Durchbruch für das Land wäre. Ein Forscher zeigt sich besorgt.

Pjöngjang – Nordkorea hat nach eigenen Angaben eine Interkontinentalrakete getestet, die eine bedeutsame technische Neuerung aufweist: Die „Hwasung-18“ wird mit Festbrennstoff betrieben. Zuvor hatte Südkoreas Militär darüber berichtet, die Bestätigung aus Pjöngjang erfolgte am Freitag.

Mit festem Brennstoff angetriebene Raketen sind stabiler und können leichter sowie kurzfristiger bewegt werden. Eine mit Flüssigtreibstoff betriebene Rakete müsste an ihrem Startplatz betankt werden, könnte demnach auf Satellitenaufnahmen früher entdeckt werden. Sollten die Angaben Pjöngjangs stimmen, wäre Nordkorea einen Schritt bei seiner Aufrüstung weitergekommen, die das Regime 2021 in seinem militärischen Entwicklungsplan vorgestellt hat.

Nordkoreas testet neue Rakete – Forscher zeigt sich besorgt

Nach Ansicht des Korea-Forschers Eric Ballbach von der Stiftung Wissenschaft und Politik verstärkt die jüngste Entwicklung die Bedrohung durch den selbst erklärten Atom-Staat, der international stark isoliert ist, in der Region und darüber hinaus. Sollte Nordkorea weiter in diesem Tempo bis 2026 aufrüsten, stünden „unruhige Zeiten bevor“, sagte Ballbach am Freitag der Frankfurter Rundschau.

Unruhig sind die Zeiten auch deshalb, da der internationalen Gemeinschaft kaum Reaktionsmöglichkeiten bleiben. Der UN-Sicherheitsrat ist mit seinen ständigen Mitgliedern Russland und China blockiert, die beide Nordkorea und seinen Machthaber Kim Jong-un stützen. Seit 2017 sind keine neuen Sanktionen erlassen worden.

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