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Mysteriöse Krankheit breitet sich in Nordkorea aus – Kim Jong-un „spendet“ Medizin

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Von: Christian Stör

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Kim Jong Un und seine Ehefrau Ri Sol Ju stellen Medikamente zusammen, die in die von einem Magen-Darm-Virus betroffene Stadt Haeju geschickt werden sollen.
Kim Jong-un und seine Ehefrau Ri Sol-ju stellen Medikamente aus ihrem familieneigenen Vorrat zur Verfügung. © STR/afp

Nach Corona setzt jetzt ein nicht näher spezifiziertes Magen-Darm-Virus dem abgeschotteten Land von Machthaber Kim zu.

Pjöngjang – Bis vor kurzem galt Nordkorea quasi als keimfrei. Dann aber kam es zum ersten offiziellen Corona-Ausbruch. Doch damit nicht genug. Jetzt grassiert in einem Teil des abgeschotteten Landes offenbar ein weiteres Virus, das die Gesundheitsbehörden auf den Plan ruft.

Die Lage ist jedenfalls so ernst, das Staatschef Kim Jong-un und seine Ehefrau Ri Sol-ju laut staatlichen Medien Medikamente aus ihrem familieneigenen Vorrat bereitstellen, um den Ausbruch einer Magen-Darm-Krankheit in der Stadt Haeju und im nahe gelegenen Kreis Kangryong einzudämmen. Schon beim Corona-Ausbruch war Kim als Spender seiner hauseigenen Arzneimittel in Erscheinung getreten.

Nordkorea meldet Ausbruch einer Magen-Darm-Krankheit

Berichten der nordkoreanischen Zeitung Rodong Sinmun zufolge übergab Kim Jong-un die Medikamente an das zentrale Parteihauptquartier in Pjöngjang und befahl, es über lokale Parteikomitees an die Kranken zu liefern. Zudem forderte Kim die lokalen Behörden auf, die von dem neuen Magen-Dam-Virus betroffenen Regionen möglichst rasch zu desinfizieren. Die Erkrankten sollen sich umgehend in Quarantäne begeben. Einzelheiten zur Art der Erkrankung und über die Zahl der Infizierten wurden nicht bekanntgegeben.

Unklar ist auch, wie sich das Magen-Darm-Virus ausbreiten konnte. Immerhin herrscht seit Mitte Mai in der Provinz Süd-Hwanghae ein strenger Corona-Lockdown. Darmerkrankungen wie Typhus und Bakterienruhr (Shigellose) seien in Nordkorea nicht neu, sagte Professor Shin Young Jeon von der Hanyang University in Seoul gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Es sei aber beunruhigend, „dass die vorliegende Epidemie zu einem Zeitpunkt auftritt, an dem das Land bereits mit Covid-19 zu kämpfen hat“.

Nordkorea kämpft auch mit Corona-Ausbruch

Nordkorea hat sei Ende April mit einer Corona-Ausbruch zu kämpfen. Im Mai wurde der Notstand ausgerufen. Am Donnerstag (16. Juni) meldete die staatliche Nachrichtenagentur KCNA den 14. Tag hintereinander einen landesweiten Rückgang der mutmaßlichen Corona-Fallzahlen auf 26.010 neue Fälle. Die Gesamtzahl der registrierten Patienten erhöhte sich damit auf fast 4,56 Millionen. Die Zahl der Todesfälle liegt bei 73. Fachleute gehen von deutlich höheren Zahlen aus. (cs)

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