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Corona in Nordkorea
Nordkorea unter Kim Jong Un: Schwester des Diktators kehrt zurück und droht
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Nach Vorwürfen, dass die Corona-Zahlen in Nordkorea nicht glaubwürdig seien, greift Kim Yo Jong die Außenministerin von Südkorea scharf an.
- Die Schwester von Kim Jong Un macht erneut Schlagzeilen.
- Kim Yo Jong und die Außenministerin von Südkorea machen sich gegenseitig Vorwürfe.
- Kim Jong Un behauptet, dass es in Nordkorea keine Fälle des Coronavirus gebe – im Land gilt offenbar der Notstand.
Pjöngjang - Lange Zeit war es ruhig um die Schwester von Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un. Nun rückt Kim Yo Jong erneut in den Fokus der Schlagzeilen. Grund ist eine verbale Auseinandersetzung mit der Außenministerin von Südkorea. Diese hatte den nördlichen Nachbarn indirekt Vertuschung der tatsächlichen Corona-Fallzahlen vorgeworfen. Dafür gibt es aus Nordkorea nun Drohungen.
Nordkorea: Schwester vom Kim Jong Un kehrt zurück - Kim Yo Jong im Zwist mit Südkorea
Wie Kim Jong Un bei einer Militärparade am Wochenende (5.12.2020) verkündete, gebe es in der Demokratischen Volksrepublik Nordkorea kein Covid-19. Im Süden der Halbinsel äußert man allerdings Zweifel. Dass das tatsächlich der Fall ist, sei nur „schwer zu glauben“, so Außenministerin Kang Kyeong Hwa. „Alles deutet auf einen intensiven Fokus auf die Kontrolle der Krankheit hin, die sie behaupten, nicht zu haben“, teilte sie im Zuge eines diplomatischen Treffens in Bahrain mit. Auf Kooperationsangebote habe Nordkorea zudem nicht reagiert.
Kim Yo Jong reagierte Tage später und drohte: „In den Nachrichten hörten wir von den Worten, die Kang ausgespuckt hat“, zitiert die „Korea Times“ die Schwester von Kim Jong Un. „Auf unverschämte Weise gibt sie Bemerkungen über unsere dringenden, anti-epidemischen Maßnahmen von sich.“ Das „verborgene Ziel“ von Kang sei eindeutig, denn mit diesen „rücksichtslosen“ Äußerungen würden die ohnehin schon „zugefrorenen Beziehungen“ zwischen Nordkorea und Südkorea noch weiter „abkühlen“. „Wir werden ihre Worte nie vergessen und sie könnte dafür teuer bezahlen.“
Kein Corona in Nordkorea? Südkorea macht Vorwürfe - Schwester von Kim Jong Un reagiert
Es war die erste Erklärung von Kim Yo Jong seit Juli. Damals kritisierte sie eine Flugblätter-Aktion an der koreanischen Grenze und bezeichnete Kritiker:innen der nordkoreanischen Regierung als „widerliches Pack“. Nordkorea sprengte im Zuge das Verbindungsbüro beider Nationen in der Grenzstadt Kaesong.
"We will never forget her words and she might have to pay dearly for it. "
— juche0071 (@juche0071) December 8, 2020
Kim Yo Jong first vice department director of the Central Committee of the Workers' Party of Korea, pic.twitter.com/2cHn4s3xGX
Derzeit soll Kim Yo Jong die zweitwichtigste Person in Nordkorea sein. Sie gilt als Stellvertreterin und mögliche Nachfolgerin von Kim Jong Un, sollte der Machthaber von Nordkorea sterben. Im April kam es zu Spekulationen über seinen Gesundheitszustand. Das Statement seiner Schwester kam rechtzeitig zum Besuch des US-Vize-Außenministers Stephen Biegun in Seoul. Über die Wahl von Joe Biden, beziehungsweise die Abwahl von Donald Trump, hat sich Kim Jong Un bislang noch nicht geäußert.
Nordkorea dementiert Corona-Fälle im Land: Beziehungen zu Südkorea verschlechtern sich
Wie Asien-Korrespondent Donald Kirk von „The Daily Beast“ berichtet, gilt in Nordkorea seit diesem Monat aufgrund der Corona-Pandemie der „maximale Notstand“. Die Grenze zu China solle schärfer überwacht werden, obwohl sie bereits seit Anfang des Jahres geschlossen ist. Infektionen hat Nordkorea seit Beginn der Pandemie keine bestätigt. (Von Lukas Rogalla)
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