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Nordkorea: Hat Kim Jong-un Atomwaffen, die bis Deutschland fliegen?

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Von: Victoria Krumbeck

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Mit harter Rhetorik gehen Südkorea und die USA gegen Nordkorea vor. Die atomwaffenfähigen Raketen von Kim Jong-un haben eine Reichweite von mehreren Tausend Kilometern.

München/Washington - Nordkorea rückt im täglichen politischen Geschehen öfters mal nach hinten. Die Spannungen zwischen dem autokratischen Staat und Südkorea sowie den USA bleiben jedoch unverändert. Erst am Mittwoch (26. April) haben sich US-Präsident Joe Biden und der südkoreanische Präsident Yoon Suk-yeol auf eine engere Zusammenarbeit der militärischen Sicherheit geeinigt. Mit regelmäßigen Raketentests verunsichert Nordkorea die Außenwelt. Die Frage stellt sich: Könnten die Atomwaffen auch Deutschland erreichen?

USA und Südkorea drohen Nordkorea - Atomare Antwort auf atomaren Angriff

Das Ziel der Zusammenarbeit zwischen Südkorea und den USA ist eine verstärkte Abschreckung gegen die nukleare Bedrohung von Kim Jong-un. Der südkoreanische Präsident war am Dienstag (25. April) zu einem Staatsbesuch in die USA gereist. Bei dem Treffen war Nordkorea das zentrale Thema. In dem Dokument „Washingtoner Erklärung“ sagten beide Staaten einer engeren Kooperation zu, wie aus einer Mitteilung des Weißen Hauses vom 26. April hervorgeht.

Diese Aufnahme soll Kim Jong Un beim Besuch des Nuklearwaffeninstituts von Nordkorea zeigen.
Diese Aufnahme soll Kim Jong-un beim Besuch des Nuklearwaffeninstituts von Nordkorea zeigen. © picture alliance/dpa/kcna

So will etwa die USA ein amerikanisches Atom-U-Boot in Südkorea andocken. Zuletzt war dies in den 1980er-Jahren der Fall. Gleichzeitig schickten beide Präsidenten Warnungen an Nordkorea. Sollte es zu einem nordkoreanischen Atomangriff kommen, würden Südkorea und die USA „schnell, überwältigend und entschlossen antworten und dabei die ganze Stärke des Bündnisses einschließlich US-Atomwaffen einsetzen“, zitierte die Nachrichtenagentur afp Yoon. Biden stellte klar, dass ein nordkoreanischer Atomwaffenangriff gegen die USA oder ihre Verbündeten das „Ende“ des „Regimes“ in Pjöngjang bedeuten würde.

Nordkoreas Atomwaffen: Tausende Kilometer Reichweite - China warnt vor Konfrontation

Nordkorea testete in der vergangenen Zeit immer häufiger atomwaffenfähige Raketen. Erst vor wenigen Wochen schoss Nordkorea eine Rakete in Richtung Japan ab. Bewohner der japanischen Insel Hokkaido wurden dabei zwischenzeitlich zur Evakuierung aufgerufen. Die zwei Staaten trennen lediglich 1000 Kilometer. Nordkoreas Interkontinentalraketen (ICBM) erreichen mehr als 5500 Kilometer. Das Raketenmodell „Hwasong-15“ soll sogar 13.000 Kilometer zurücklegen – und könnte damit auch Deutschland treffen.

Die Maximalreichweite des Modells „Hwasong-17“ soll sogar mehr als 15.000 Kilometer betragen. Damit könnte die Rakete nicht nur Ziele in Europa, sondern auch jedes Ziel auf dem Festland der USA ansteuern. Ob die Rakete diese Reichweite erzielen kann, ist allerdings ungewiss.

Die Warnungen aus Washington an Nordkorea wird von China scharf kritisiert. Die Sprecherin des chinesischen Außenministeriums, Mao Ning, rief am Donnerstag (27. April) alle Parteien dazu auf, sich „konstruktiv“ für eine „friedliche Lösung“ des Konflikts auf der koreanischen Halbinsel einzusetzen. Sie warnte davor, „bewusst Spannungen zu schüren, Konfrontationen zu provozieren und Drohungen zu betonen“. Wie Nordkorea auf die Provokation reagieren wird, bleibt abzuwarten. (vk/dpa)

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