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Coronavirus
Hackerangriff auf Pfizer: Nordkorea wollte Impfstoff-Daten stehlen - nicht zum ersten Mal
- vonUte Fiedlerschließen
Offiziell gibt es in Nordkorea keinen einzigen Corona-Fall. Hacker sollen jetzt versucht haben, Impfstoff-Daten des Pharmakonzerns Pfizer zu stehlen. Es war nicht der erste Hackerangriff.
- Seit Ausbruch des Coronavirus hat Nordkorea keinen einzigen Infektionsfall gemeldet.
- Mit einem Cyberangriff auf den Pharmakonzern Pfizer sollen Hacker versucht haben, Impfstoff-Daten zu stehlen.
- Hackerangriffe auf Pharmaunternehmen, die Impfstoffe entwickeln, soll Nordkorea bereits zuvor gesteuert haben.
Pjöngjang - Hacker aus Nordkorea sollen versucht haben, Informationen über den Coronavirus-Impfstoff des US-Pharmaunternehmens Pfizer zu stehlen. Einem Bericht der „BBC“ zufolge, die sich auf die südkoreanische Nachrichtenagentur „Yonhap“ beruft, sollen es die Angreifer auf Daten zur Behandlung einer Corona-Infektion abgesehen haben. Abgeordnete seien vom staatlichen Aufklärungsdienst (NIS) über den Diebstahl-Versuch unterrichtet worden, heißt es.
Hackerangriff auf Pfizer: Unklar, ob Nordkorea Daten zu Coronavirus-Impfstoff gestohlen hat
Derzeit sei jedoch unklar, ob und welche Daten gestohlen wurden. Eine Anfrage der „BBC“ beantwortete Pfizer bislang nicht. Der US-Pharmariese hatte mit dem Unternehmen Biontech aus Mainz einen gemeinsam Impfstoff entwickelt. Er war Ende Dezember 2020 der erste, den die Europäische Kommission in der EU zuließ. Weitere Impfstoffe von Moderna und Astrazeneca wurden nur wenig später zugelassen.
Der jüngste Angriff Nordkoreas auf einen Pharmakonzern soll nicht der erste gewesen sein: Bereits im vergangenen Dezember sollen nordkoreanische Hacker versucht haben, sich Zugang zu einem Computersystem eines Pharmaunternehmens zu verschaffen. Das hatte der Sicherheitssoftware-Hersteller Kaspersky aus Russland nach einem Bericht von „NTV“ mitgeteilt. Auch ein Gesundheitsministerium sei betroffen gewesen.
Corona-Impfstoff: Jüngster Hackerangriff aus Nordkorea war nicht der erste
Das Bundesamt für Verfassungsschutz ist ebenfalls alarmiert. In einer Lageeinschätzung, über die das „Handelsblatt“ berichtete, hieß es, „dass Nordkorea bislang auf den Rüstungsbereich ausgerichtete Cyberaktivitäten nunmehr auf den Bereich Biotechnologie, und hier besonders auf die Impfstoffentwicklung und -herstellung, fokussiert“.
Nordkorea hat seit Ausbruch des Coronavirus keine einzige Infektion gemeldet. Laut „BBC“ wird das Land in den kommenden Wochen zwei Millionen Dosen des Impfstoffs von Astrazeneca erhalten.
Erst vor Kurzem waren darüber hinaus Vorwürfe laut geworden, dass Nordkorea Hacker eingeschaltet, um Geld für Atomwaffen zu beschaffen. In einem Bericht der UN heißt es, dass Hacker im Zeitraum von 2019 und November 2020 virtuelle Vermögenswerte im Wert von rund 316 Millionen US-Dollar gestohlen haben sollen. (Ute Fiedler)
Rubriklistenbild: © Riccardo Milani via www.imago-images.de