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Nord-Stream-Anschlag: Führen die Spuren doch nach Russland?

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Von: Vincent Büssow

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Die Frage um die Täter hinter den Anschlägen auf Nord Stream 1 und 2 sorgt weiter für Wirbel. Neue Hinweise deuten nun doch auf Russland hin.

Moskau – Wer steckt hinter den Explosionen der Gaspipelines Nord Stream 1 und 2? Seit dem Vorfall im September vergangenen Jahres blubbert diese Frage immer wieder an die Oberfläche. Nun soll es neue Hinweise darauf geben, dass Russland hinter dem Sabotageakt stand, wie das Nachrichtenportal t-online berichtet.

Russische Militärschiffe sollen mutmaßlich wenige Tage vor den Anschlägen auf die deutsch-russischen Pipelines an den Tatorten operiert haben. Der Schiffsverband verfügte über die notwendige Ausrüstung, um Sprengsätze anzubringen, wie t-online am Samstag (25. März) unter Berufung auf Informationen aus Sicherheitskreisen und öffentlich einsehbare Daten schreibt.

Dieses am 27. September 2022 vom dänischen Verteidigungskommando veröffentlichte Bild zeigt das Gasleck an der Nord Stream 2-Gaspipeline.
Die Explosionen der Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 sorgen weiter für Diskussion. Neue Hinweise deuten doch auf Russland als Saboteur hin. (Archivbild) © Uncredited/afp

Nord-Stream-Explosionen: Satellitenbilder zeigen Schiffe aus Russland am Tatort

Satellitenbilder sollen demnach belegen, dass in der Nacht zum 21. September mindestens drei verdächtige Schiffe Russlands Flottenstützpunkt in Kaliningrad verließen. Die „SS-750“ verfügt über ein Mini-U-Boot mit Greifarmen, die Schlepper „SB-123“ und „Alexander Frolow“ sind mit Lastkränen ausgestattet. Auf ihrem Weg Richtung Tatort sandten die beiden Schlepper am Nachmittag demzufolge einmalig Positionsdaten.

Drei weitere Schiffe der russischen Marine könnten den Einsatz begleitet und militärisch abgeschirmt haben. Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, die Korvette „Soobrazitelny“ und die Fregatte „Yaroslav Mudry“ hätten zu Übungszwecken einen Schiffskonvoi eskortiert. Bereits in der Vergangenheit hatten Satellitenbilder von „dunklen Schiffen“ am Ort der Nord-Stream-Explosionen für Aufsehen gesorgt.

Russland, Ukraine, USA: Wer steckt hinter den Nord-Stream-Explosionen?

Insgesamt vier Explosionen hatten im September in den Wirtschaftszonen Schwedens und Dänemarks in der Ostsee mehrere Lecks in die Nordstream-Pipelines gerissen, während in Deutschland angesichts des Ukraine-Kriegs heftig über die Abhängigkeit von Gas aus Russland diskutiert wurde. Die Pipelines waren zum Zeitpunkt der Explosionen nicht in Betrieb, enthielten aber Gas. Nach Angaben Schwedens steckt Sabotage hinter dem Vorfall. Demnach wurden Sprengstoffreste nachgewiesen.

Wer für den Sabotage-Akt verantwortlich ist, ist immer noch nicht geklärt. Zuletzt hatte es Hinweise darauf gegeben, dass eine pro-ukrainische Gruppierung von einem Boot aus Sprengsätze an den Pipelines befestigt und diese zur Explosion gebracht haben könnte. Der Investigativjournalist Seymor Hersh machte hingegen kürzlich die USA für die Sprengung der Nord-Stream-Pipelines verantwortlich. Geklärt ist noch nichts. (vbu mit afp)

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