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Weiterer Republikaner steigt ins Ringen um die Kandidatur für US-Wahl 2024 ein

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Von: Niklas Kirk

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Tim Scott bei einer Wahlveranstaltung in New Hampshire
Tim Scott bei einer Wahlveranstaltung in New Hampshire © picture alliance / dpa | Justin Lane

Tim Scott aus South Carolina könnte zur Gefahr für Donald Trumps Kandidatur werden – wenn er es schafft, dessen Spaltung der Partei zu überwinden.

Charleston/South Carolina – Tim Scott, Senator von South Carolina und der einzige schwarze Senator der Republikanischen Partei, hat vergangenen Donnerstag (16. Februar) angekündigt, eine Kandidatur für die US-Wahlen im Jahr 2024 anzustreben. Das berichtet die New York Times. Eine Kandidatur, die auf „Einheit und Vergebung“ abziele, solle helfen, zunächst die Spaltung der Partei als auch die Spaltung der gesamten Nation zu überwinden.

Laut der Zeitung sei die entschiedene Frage, ob es Scott gelingen könne, mit seinen Absichten das alte „Wir-gegen-die“-Mantra von Donald Trump zu überwinden. Nur einen Tag vor seiner Rede hatte seine Parteifreundin Nikki Haley bekannt gegeben, ins Rennen um die Präsidentschaftskandidatur einzusteigen – auch um „der alten Generation“ den Kampf anzusagen. Gut möglich, dass beide in Konkurrenz um dieselben Stimmen treten.

Die Kandidat:innen der Republikaner: Scott versteht die Wichtigkeit des Themas Rasissmus

„Wenn Sie die USA verstehen wollen, müssen Sie in Charleston beginnen; Sie müssen die Zerstörungen, die über die Afroamerikaner gebracht wurden, verstehen und würdigen“, sprach Scott. „Aber wenn Sie bei unserer Erbsünde aufhören, haben Sie die Geschichte der USA nicht begonnen, denn die Geschichte Amerikas wird nicht durch unsere Erbsünde definiert. Die Geschichte der USA wird durch unsere Erlösung definiert“. Damit nahm Scott Bezug auf die Jahrhunderte rassistischer Unterdrückung in dem nordamerikanischen Land. South Carolina war zudem Ausgangspunkt des Bürgerkriegs im Jahr 1861.

Seine optimistische Botschaft und der historische Charakter seiner möglichen Nominierung als erster schwarzer Präsidentschaftskandidat der Republikaner könnten sich für Scott noch als große Vorteile erweisen. Denn Scott scheint zu verstehen, dass Rassismus dieser Tage ein wichtiges politisches Thema ist. Während laute Stimmen in der Partei darüber streiten, wie schwarze Geschichte gelehrt werden solle, hat seine Politik als Senator bereits eine klare Handschrift. Etwa durch die Strafverschärfung von Lynchjustiz als Angelegenheit der Bundesjustiz als Reaktion auf den Mord an George Floyd durch einen Polizisten.

Die Kandidat:innen der Republikaner: die Frage, ob die Botschaften „ankommen“

Somit sehen viele Scott als gute Ergänzung zu Donald Trump und Ron De Santis, die beim Thema Diversität mitunter streitbare Positionen vertreten. Als Präsident etwa setzte Trump Demonstrant:innen und Gegendemonstrant:innen bei einem reißest-motivierten Marsch gleich. Zu vier farbigen Frauen im Repräsentantenhaus, sagte er einst, sie sollten „zurück in die Länder gehen“ stammten, unter der falschen Behauptung, sie seien im Ausland geboren.

DeSantis hatte zuletzt die Einstellung der Finanzierung von Schulungen zu Vielfalt, Gleichberechtigung und Inklusion an staatlichen Hochschulen forciert.

Weitere Fürsprecher einer Kandidatur sind zwei weitere hochrangige Republikaner. Etwa Chad Connelly, ein ehemaliger Vorsitzender der Republikanischen Partei von South Carolina, sagt, die Wähler würde „nach jemandem schreien, der kommt und sie vereint“. Auch Mark Sanford, ein ehemaliger Gouverneur des Bundesstaates, glaubt, es gäbe „ein Bedürfnis nach seiner Botschaft“. Die entscheidende Frage sei, ob sie in einem Kampf mit Trump und De Santis auch „ankommen“ würde. (nki)

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