Konkurrenz für Trump: Nikki Haley will erste Präsidentin der USA werden

Nikki Haley macht es offiziell. Einst UN-Botschafterin Donald Trumps will sie nun dessen alten Job und Präsidentin werden.
Columbia/Washington, D.C. – Die ehemalige republikanische Gouverneurin South Carolina, Nikki Haley, hat ihre Präsidentschaftskandidatur für die US-Wahl 2024 angekündigt. Dies erklärte die frühere UN-Botschafterin am Dienstag (14. Februar) in einem Video, in dem sie sich unter anderem auf ihre außenpolitischen Leistungen berief.
In ihrem Ankündigungsvideo ging die Republikanerin auch auf ihre Wurzeln ein: „Die Eisenbahnschienen teilten die Stadt nach Rassen. Ich war die stolze Tochter indischer Einwanderer. Nicht schwarz, nicht weiß. Ich war anders. Aber meine Mutter sagte immer, man solle sich nicht auf die Unterschiede konzentrieren, sondern auf die Gemeinsamkeiten. Und meine Eltern erinnerten mich und meine Geschwister jeden Tag daran, wie gesegnet wir waren, in Amerika zu leben“, sagte Haley.
Nikki Haley wird Donald Trumps Konkurrentin
Heute wolle sie dem „Washingtoner Establishment“ zeigen, dass es Zeit, für einen Neuanfang ist. „Es ist an der Zeit, dass eine neue Generation von Führungskräften die fiskalische Verantwortung wiederentdeckt, unsere Grenzen sichert und unser Land, unseren Stolz und unser Ziel stärkt“, sagte Haley. Mit ihrer Ankündigung ist die 51-Jährige die erste offizielle Konkurrentin für Donald Trump, der seine Kandidatur bereits im November vergangenen Jahres bekannt gab.
US-Wahl 2024: Nikki Haley attackiert „sozialistische Linke“
Neben republikanischem Pathos war Haleys Rede auch mit einem Statement gegen die „sozialistische Linke“ aus „China und Russland“ gespickt: „Sie alle glauben, dass wir schikaniert und herumgeschubst werden können. Das sollten Sie über mich wissen: Ich lasse mir Tyrannen nicht gefallen, und wenn man zurückschlägt, tut es ihnen mehr weh, wenn man Absätze trägt.“
In den vergangenen Jahren hatte Haley stets versucht, einen schmalen Grat zwischen der Anhängerschaft von Trump und einer gewissen Distanzierung herzustellen, um gemäßigtere Konservative anzusprechen. Unter dem damaligen Präsidenten Donald Trump reichte sie im Oktober 2018 überraschend ihren Rücktritt als UN-Botschafterin ein. Trotz dessen soll Haley noch heute ein gutes Verhältnis zu Trump pflegen. Der erzählte Ende Januar auf einer Kundgebung in South Carolina, er habe der früheren Gouverneurin eine Kandidatur ans Herz gelegt – obwohl Haley im Jahr 2021 noch verkündet hatte, nicht gegen Trump antreten zu wollen.
Trump, Haley und DeSantis: Bis zu den Vorwahlen vergeht noch rund ein Jahr
Im Falle eines Erfolgs bei den Vorwahlen wäre Haley die erste Frau und die erste US-Amerikanerin asiatischer Herkunft, die von der Republikanischen Partei für das Präsidentenamt nominiert wird. Bis zu den „Primaries“, die vom Februar bis Juni 2024 abgehalten werden sollen, werden noch zahlreiche weitere Republikaner:innen ihre Kandidaturen bekannt geben. Unter anderem wird erwartet, dass auch Florida-Gouverneur Ron DeSantis seinen Hut in den Ring wirft – einer kürzlich veröffentlichten Umfrage zufolge ist der 44-jährige Hardliner der Favorit der konservativen Wähler:innen. (nak)