Althusmann betonte, er vertrete in dieser Frage eine „dezidiert andere Auffassung“. Der Weiterbetrieb aller drei noch laufenden Atomkraftwerke in Deutschland sei „zwingend erforderlich“. Es werde in Deutschland zu viel Gas verstromt. Die Politik der Bundesregierung aus SPD, Grünen und FDP sei in der Frage des Umgangs mit den deutschen Reaktoren eine „völlige Fehlleistung“.
Erstmeldung vom Dienstag, 27. September: Hildesheim – Die Niedersachsen-Wahl steht in knapp zwei Wochen vor der Tür. Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) und Herausforderer Bernd Althusmann (CDU) liefern sich daher am Dienstagabend (27. September) um 21 Uhr ein TV-Duell im NDR. Weil strebt bei der Wahl am 9. Oktober eine dritte Amtszeit an, Althusmann fordert ihn nach 2017 bereits zum zweiten Mal heraus.
In den jüngsten Umfragen lag die SPD wenige Prozentpunkte vor der CDU. Dabei profitierten die Sozialdemokraten bisher auch von einem gehörigen Amtsbonus für Regierungschef Weil. In der Frage, wen sich die Wählerinnen und Wähler als Ministerpräsidenten wünschen, liegt der SPD-Politiker regelmäßig deutlich vor Althusmann.
Inhaltliche Streitpunkte dürften sich im TV-Duell im Zusammenhang mit der Energiekrise ergeben, beispielsweise zum Weiterbetrieb der Kernkraftwerke, den die CDU befürwortet, oder in der Investitionspolitik, in der die SPD deutlich eher bereit ist, neue Schulden zu machen - auch wenn Althusmann sich vor wenigen Tagen erstmals ebenfalls offen dafür zeigte, die Schuldenbremse zu lockern.
Landespolitische Themen kamen bisher im Wahlkampf kaum zum Zug. Hier könnten etwa der Personalmangel an Schulen und Kitas, die Zukunft der Förderschulen Lernen oder die von der SPD angestrebte Schaffung einer landeseigenen Wohnungsbaugesellschaft für Diskussionen sorgen.
Derzeit regieren SPD und CDU gemeinsam in einer Großen Koalition. Eine Fortsetzung des Bündnisses gilt allerdings als unwahrscheinlich. Bereits um 18.00 Uhr zeigt der NDR zudem ein Triell mit den Spitzenkandidaten von Grünen, FDP und AfD. Alle drei Parteien können den Umfragen zufolge mit einem Platz im Landtag rechnen, wobei die FDP am ehesten um den Einzug zittern muss.
In einer NDR-Umfrage vom vergangenen Donnerstag kam die SPD auf 32 Prozent, vor der CDU mit 28 Prozent. Die Grünen erreichten 17 Prozent, die AfD 9 Prozent, die FDP nur noch 5 Prozent. Die Linke würde den Einzug ins Parlament mit 4 Prozent verpassen. (mse/dpa)