Vermutlich handelt es sich um eine technische Störung, die Gründe werden ermittelt“, hieß es in der Mitteilung.
Update vom 4. Mai, 20.25 Uhr: Die russischen Streitkräfte haben ihre Angriffe in der Ostukraine fortgesetzt. Einmal mehr sei die Stadt Bachmut im Brennpunkt des Geschehens gewesen, berichtete der ukrainische Generalstab am Abend in seinem Lagebericht. Insgesamt seien bei Bachmut, Limansk und Marjinka rund 50 russische Angriffe zurückgeschlagen worden.
„Die russischen Besatzungstruppen erleiden weiterhin schwere Verluste auf dem Schlachtfeld, und alle medizinischen Einrichtungen in den vorübergehend besetzten Gebieten sind mit verwundeten Besatzungssoldaten überfüllt“, hieß es weiter. Die Angaben des Militärs konnten nicht unabhängig überprüft werden.
Update vom 4. Mai, 18.25 Uhr: Allem Anschein nach bereitet sich Russland aktuell auf die erwartete Gegenoffensive der ukrainischen Armee vor. Berichten zufolge soll der Kreml bereits befohlen haben, Massengräber für mögliche Todesopfer auszugraben – und das sogar innerhalb der eigenen Landesgrenze.
Weiter hatte Jewgeni Prigoschin, Chef der Söldnergruppe Wagner, über die schlechte Ausrüstung und Todesopfer innerhalb seiner eigenen Truppen beklagt: „Jeden Tag haben wir stapelweise tausend Leichen, die wir in den Sarg packen und nach Hause schicken“, sagte Prigoschin in einem Interview mit dem russischen Militärblogger Semjon Pegow. Die Schuld gab er einmal mehr der russischen Armeeführung.
Update vom 4. Mai, 12.00 Uhr: Russland ist derzeit nach Angaben des Außenministeriums in Moskau einer beispiellosen „Sabotage“-Welle der Ukraine ausgesetzt. „Die terroristischen Aktivitäten und die Sabotage durch die ukrainischen bewaffneten Kräfte erreichen ein beispielloses Ausmaß“, erklärte das Ministerium am Donnerstag (4. Mai).
Am Vortag hatte Moskau den Abschuss zweier ukrainischer Drohnen bekannt gegeben, die angeblich den Kreml und Staatschef Wladimir Putin im Visier hatten.
Update vom 4. Mai, 11.10 Uhr: Nach Einschätzung internationaler Militärexperten hat Russland zwei angebliche ukrainische Drohnenangriffe auf den Kreml wahrscheinlich selbst inszeniert. Damit sollten der russischen Öffentlichkeit der Krieg näher gebracht und die Voraussetzungen für eine breitere gesellschaftliche Mobilisierung geschaffen werden, schrieb das in Washington ansässige Institut für Kriegsstudien (ISW) in seinem Bericht vom Mittwoch (3. Mai). Mehrere Indizien deuteten darauf hin, dass der Angriff von innen geführt und gezielt inszeniert worden sei.
Laut der US-Denkfabrik haben die russischen Behörden in letzter Zeit Schritte unternommen, um die Luftverteidigung zu verstärken, auch innerhalb Moskaus selbst. Geolokalisierte Bilder vom Januar 2023 zeigten demnach, dass die russischen Behörden Panzir-Luftabwehrsysteme in der Nähe von Moskau platziert haben, um Luftverteidigungskreise um die Stadt zu schaffen. Es sei daher äußerst unwahrscheinlich, dass zwei Drohnen mehrere Luftverteidigungsringe hätten durchdringen und direkt über dem Herzen des Kremls detoniert oder abgeschossen werden können – und das laut Bericht auf eine Art und Weise, die von einer Kamera gut eingefangen werden konnte, um spektakuläre Bilder zu liefern.
Laut ISW deutet die sofortige und koordinierte russische Reaktion auf den Vorfall darauf hin, dass der Angriff intern so vorbereitet wurde, dass seine beabsichtigten politischen Auswirkungen die Peinlichkeit überlagern, die ein Einschlag am Kreml bedeuten würde. Mit der Aktion kurz vor dem „Tag des Sieges“ am 9. Mai solle der Krieg für das heimische Publikum als existenziell dargestellt werden.
Update vom 4. Mai, 08.20 Uhr: Die ukrainische Luftabwehr hat nach eigenen Angaben 18 von 24 Kamikaze-Drohnen abgeschossen, die Russland bei einem Angriff am Donnerstag (4. Mai) vor der Morgendämmerung eingesetzt haben soll. In einer Erklärung der Kiewer Stadtverwaltung hieß es, alle Raketen und Drohnen, die zum dritten Mal innerhalb von vier Tagen die ukrainische Hauptstadt angriffen, seien zerstört worden.
„Die Russen haben Kiew mit Shahed-Loitering-Munition und Raketen, wahrscheinlich vom ballistischen Typ, angegriffen“, sagte die Verwaltung. Von 15 Shahed-Kamikaze-Drohnen, die auf die Schwarzmeerküstenstadt Odesa abgefeuert wurden, zerstörte die Luftabwehr zwölf, während drei auf ein Universitätsgelände trafen. Nach Angaben des ukrainischen Militärkommandos im Süden des Landes gab es keine Verletzten, heißt es in der Erklärung nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters.
Update vom 4. Mai, 05.42 Uhr: In Russland ist nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Tass im Süden des Landes nach einem erneuten Drohnenangriff ein Brand in einer Erdöl-Raffinerie ausgebrochen. Wie Tass am Donnerstag (4. Mai) unter Berufung auf den Katastrophenschutz berichtete, sei der Brand nach dem Angriff einer „nicht identifizierten Drohne“ in der nahe dem Schwarzen Meer gelegenen Siedlung Ilski in der Region Krasnodar ausgebrochen. In den vergangenen Tagen hatten russische Behörden über eine Reihe von Drohnenangriffen berichtet und einen davon als versuchten Mordanschlag auf Präsident Wladimir Putin bezeichnet.
Zu dem Vorfall in der Region Krasnodar sagte Regionalgouverneur Wenjamin Kondratjew, der Brand habe sich auf einer Fläche von 400 Quadratmetern ausgebreitet, sei aber von Einsatzkräften rasch gelöscht worden. In der Nacht auf Mittwoch hatte die Regionalverwaltung vom Brand eines Öllagers in der nahe der Brücke zur von Russland besetzten Halbinsel Krim gelegenen Ortschaft Wolna berichtet und ebenfalls einen Drohnenabsturz verantwortlich gemacht.
Wenige Stunden später hatte Moskau den Abschuss zweier Drohnen gemeldet, die auf den Kreml in Moskau gerichtet gewesen seien – und die Ukraine der Planung eines „Terrorakts“ beschuldigt. Kiew hatte erklärt, mit dem Vorfall nichts zu tun zu haben - und Russland vorgeworfen, den Vorfall inszeniert zu haben.
Im Ukraine-Krieg hat Russland nach Angaben britischer Geheimdienste starke Verteidigungsanlagen an der Front, aber auch in besetzten ukrainischen Gebieten und teils tief im eigenen Land errichtet. „Bilder zeigen, dass Russland besondere Anstrengungen unternommen hat, um die nördliche Grenze der besetzten (ukrainischen Halbinsel) Krim zu befestigen“, teilte das britische Verteidigungsministerium nun mit.
Zudem seien Hunderte Kilometer Schützengräben auf international anerkanntem russischen Territorium ausgehoben worden, darunter in den Gebieten Belgorod und Kursk, die an die Ukraine grenzen.
In London wurden zwei mögliche Begründungen für die Defensivanlagen genannt. „Die Abwehranlagen unterstreichen die tiefe Besorgnis der russischen Führung, dass die Ukraine einen großen Durchbruch erzielen könnte“, hieß es. „Einige Arbeiten wurden aber wahrscheinlich von lokalen Kommandeuren und Politikern in Auftrag gegeben, um die offizielle Linie zu unterstützen, dass Russland von der Ukraine und der Nato „bedroht“ wird.“ (frs/nak mit Material der dpa)